Er wird der Blickfang des künftigen Frankfurter Weihnachtsmarkts: Der riesige Nadelbaum aus dem Spessart ist auf dem Römerberg angekommen. Bei der Auswahl des diesjährigen Baums ist es nicht nur um Größe und Schönheit gegangen. Es gab auch andere Gründe. (c) proplanta
Pünktlich nahm Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Donnerstag die 31 Meter große und unbeschadete Fichte aus dem Spessart auf dem Römerberg in Empfang.
Der Baum ist ein echter Hesse. Er stammt aus Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis)und hat sich aufgrund seiner Größe und Schönheit gegen zwei andere Konkurrenten durchgesetzt. Aber nicht nur aus diesen Gründen wurde der Baum ausgewählt.
In die Entscheidung habe man auch ökologische Aspekte einbezogen, sagte Oberbürgermeister Feldmann. «Er kommt aus der Region und hat daher eine kurze Anreise, außerdem werden im Rahmen einer Aufforstung 50 neue Bäume gepflanzt.»
Der Weihnachtsbaum vor dem Römer ist alljährlich das Wahrzeichen des Frankfurter Weihnachtsmarkts, dessen Tradition bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Jedes Jahr wird er den Frankfurtern von einer anderen Region spendiert.
Mit einem über 30 Metern großen Baum habe Frankfurt gute Chancen, wieder den größten echten Weihnachtsbaum Deutschlands zu haben, sagte Kurt Stroscher vom Marketing der Stadt Frankfurt.
Der Transport habe in diesem Jahr reibungslos funktioniert, sagte Feldmann. Anders als in den vorigen Jahren ist der Weihnachtsbaum heil auf dem Römerberg angekommen. Die Stadt hatte sich erstmals dafür entschieden, den Baum auf einer neuen Route über den Mainkai auf den Römerberg zu transportieren.
Feuerwehrleute stellten die Fichte am Donnerstagmittag auf. Viele Schaulustige kamen mit Handys und Kameras auf den Römerberg, um das Eintreffen des Baums zu beobachten. «Ich komme seit 24 Jahren hier her, nur um mir den Christbaum anzuschauen», sagte Gabi Zeininger aus Bad Soden.
Wenn am 26. November um 17 Uhr der Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet wird, soll der Baum in vollem Glanz erstrahlen - mit 4.500 LED-Lichtern und über 300 roten Schleifen. Bis dahin bekommt die Fichte noch eine kleine Schönheitsbehandlung. Die unteren Ästen sollen gekürzt werden und hier und da sollen Äste ergänzt werden. «Der Weihnachtsbaum wird in den nächsten Wochen wohl der meist fotografierte Frankfurter sein», sagte Feldmann.
Eine Fichte mit Ecken und Kanten, mit Charakter eben, teilte die Stadt Frankfurt mit. Ob der diesjährige Weihnachtsbaum den Frankfurter Bürgern auch gefällt, bleibe abzuwarten. «Die sind ja schon sehr kritisch. Aber es ist doch so: Man wird mit dem Alter nicht schöner. Genauso ist es eben bei den Bäumen», sagte Stroscher.