Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen gingen das Thema bereits seit längerem in umfassender Weise an, heißt es in dem Bericht, den der
WWF am Freitag veröffentlichte.
Darin vergleicht das Institut für Nachhaltige
Ernährung an der Fachhochschule Münster im Auftrag des WWF die Bundesländer mit Blick auf verschiedene Handlungsfelder. Dazu gehört beispielsweise, ob Maßnahmen in Gesetzen verankert sind oder ob die Länder Abfallmengen erheben, Maßnahmen analysieren, verschiedene Akteure vernetzen und
Öffentlichkeitsarbeit machen. Zu den «Nachzüglern» der Studie gehören Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.
Doch auch bei Pionieren wie Bayern übt der WWF Kritik. Es sei ein Problem, dass Bund und Länder vor allem die Verbraucher in die Pflicht nehmen würden. Das ist laut der Studie auch im Freistaat der Fall.
«Über 60 Prozent der Verluste entstehen entlang der
Wertschöpfungskette - vom Produzenten bis hin zum Großverbraucher», so Studienkoordinatorin Tanja Dräger. Das größte Problem nach Ansicht der Umweltorganisation: Es fehle an nationaler Koordination.
Deutschlandweit landen laut WWF 18 Millionen Tonnen
Lebensmittel jährlich auf dem Müll. Das entspricht dem Gewicht von 129.000 Blauwalen. Auf Bayern entfallen 2,9 Millionen Tonnen der verschwendeten Lebensmittel. Bis 2030 will die Bundesregierung die bundesweite Menge halbieren.
Es sei ein positives Signal, dass die Problematik der
Lebensmittelverschwendung Eingang in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung gefunden habe, so der WWF. In den kommenden Monaten würde sich zeigen, ob und wie die Bundesregierung sich konkret auf den Weg mache.