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   10.06.2019 | 01:01 | Bienenschutz 

Bienen fördern auf kleinstem Raum

Die biologische Vielfalt verschwindet nach und nach und immer weniger Wildbienen finden Nahrung.

Bienen fördern
(c) proplanta
Wir selbst können etwas dagegen tun, indem wir eine wahre Blütenvielfalt in unseren Gärten und Balkonen anbieten und so den Bienen Nahrung bieten. Durch die zahlreichen Steingärten, die leider voll im Trend sind, verschwinden auch die letzten blühenden Ecken und somit eben auch die Nahrung der Bienen. Wer jetzt etwas für die Umwelt tun möchte, sollte sich von seiner Beton- und Steinwüste trennen oder zumindest Blühpflanzen in die Steingärten setzen.

Der Verlust biologischer Vielfalt

Immer mehr Vorgärten mutieren zu Steingärten, die nur spärlich mit Buchsbäumen oder Grünpflanzen bepflanzt sind. Bunte Blüten sind hier kaum noch anzutreffen. Nicht nur, dass es nicht schön aussieht, auch die Insekten werden so ihrer Nahrung beraubt. Dabei ist gerader dieser Verlust der biologischen Vielfalt ein immer größer werdendes Problem. Denn auch Feuchtgebiete werden entwässert und die Landwirtschaft setzt schädliche Pestizide ein. Somit verschwinden immer mehr Insekten und wo noch Bienen zu finden sind, gibt es Menschen, die Bienenkästen anzünden oder sonstigen Schaden anrichten. Dass aber gerade die Bienen besonders wichtig für uns sind, vergessen dabei viele.

In China beispielsweise gibt es mittlerweile viele Regionen, in denen die Obstbauern ihre Bäume selbst bestäuben müssen, da es keinen Bienen mehr gibt. Bienen sind der Garant für unser Obst und Gemüse und gibt es keine Bienen mehr, müssen die Pflanzen von Hand bestäubt werden, damit wir überhaupt etwas zu Essen bekommen.

Die Vielfalt muss erhalten bleiben

Damit die Vielfalt erhalten bleibt, die ein Erbe von etwa 3 Milliarden Jahren ist, sollten wir alle etwas tun dafür. Terrassen, Vorgärten und Gärten sollten eine große Blütenvielfalt aufweisen, damit die Insekten wieder genügend Nahrung bekommen.

Wer nur einen kleinen Balkon hat, hat zwar nur einen kleinen Raum zur Verfügung, doch auch dieser kann bienenfreundlich gestaltet werden. Mit dekorativen Blumensäulen oder Blumenkästen kann der Balkon schnell in ein Blütenmeer umgewandelt werden. Die Bienen und anderen Insekten werden es jedem danken! Der Vorteil dabei ist aber auch, gibt man der Natur Lebensraum zurück, kann sie sich besonders schnell erholen. Denn nur wenn wir eine intakte Natur haben, kann das Wasser natürlich gereinigt werden und Sauerstoff sowie Nahrungsmittel produzieren.

Insektenhotels sind besonders wichtig


Leider fehlen den Insekten nicht nur die Nahrung, sondern auch der Lebensraum und die Nistplätze. Hier eignen sich vor allem hübsche Insektenhotels, die nicht nur für Bienen, sondern auch für viele weitere Insekten, einschließlich Schmetterlingen wichtig sind. Wer Kinder hat, kann diesen schon im jungen Alter zeigen, wie man gut mit der Natur umgeht. Zudem sind Insektenhotels für Kinder besonders spannend. Eine weitere Möglichkeit wäre einen eigenen Bienenstock zu haben. Für die Kids ist dies absolut aufregend, wenn sie praktisch zuschauen können, wie der frische und eigene Honig produziert wird. Immer mehr Menschen nutzen dies mittlerweile und haben im Garten einen bis zwei Bienenstöcke, um so zum einen den Bienen einen Lebensraum zu geben und zum anderen in den Genuss von frischem Honig zu kommen.

Keine Exoten bitte

Gärtner wollen sich ja meist selbst übertreffen und setzen oftmals Pflanzen mit exotischer Herkunft. Doch exotische Sträucher oder auch Geranien und Forsythien bieten den Bienen keine Nahrung geschweige denn einen Rückzugsort. Besser ist hier auf heimische Pflanzen zu setzen und neben der Brombeere auch Sonnenblumen oder Margeriten sowie Katzenminze oder Löwenzahn zu pflanzen. Glockenblumen, Himbeeren und Kräuter wie Salbei, Lavendel, Pfefferminze und Rosmarin oder Thymian lieben die Insekten und werden hier auch Nahrung finden. Ebenso ist ein Hibiskus ideal, um die Insekten mit Nahrung zu versorgen.

Auch Rosen sind Nahrung für Bienen. Allerdings sind hier die Heckenrosen am besten geeignet, da sie einen freien Zugang zum Nektar garantieren. Gezüchtete Rosen haben oftmals deutlich mehr Blätter und so können die Insekten nicht mehr an den Nektar gelangen, da die zahlreichen Blätter alles verdecken. Aus diesem Grund ist beim Setzen von Pflanzen darauf zu achten, dass diese offene Blüten haben und der Zugang zum Nektar nicht durch Blätter versperrt wird.

Wer genügend Platz in seinem Garten hat, sollte auch Kirsch- und Apfelbäume setzen. Doch auch Linden und Esskastanien sind ideal für Bienen und weitere Insekten. Hier haben sie zudem auch gleichzeitig einen Rückzugsort und Lebensraum. Selbstverständlich sollte im Garten dann auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet werden. Im Internet findet man zahlreiche biologische Alternativen, die der Umwelt nicht schaden und auch für die Insekten nicht gefährlich sind.

Bienentränke für durstige Bienen

Natürlich sollte auch eine Bienentränke im Garten nicht fehlen. Diese ist ganz einfach selbst zu gestalten. Man benötigt hierzu lediglich eine Schale, Murmeln und Wasser. Damit die Bienen, die vor allem im Frühling viel Wasser benötigen, nicht ertrinken, werden in die Schale ein paar bunte Murmeln oder Kieselsteine gelegt. So können sich die Bienen und Insekten auf die Steine setzen und in aller Ruhe trinken.

Eine Bienentränke sollte in einem großen Garten in mehrere Ecken stehen, damit immer genügend Wasser zur Verfügung steht. Auch auf einem Balkon eignet sich eine Bienentränke gleich neben den Blumen. Es ist herrlich zuzusehen, wenn die geschwächten Insekten einen Stopp an der Bienentränke einlegen und ein wenig verweilen, bevor sie wieder Nektar sammeln, um uns einen leckeren Honig zu produzieren.

Insbesondere bei Familien mit Kindern wird hier auch das umweltbewusste Denken gefördert, und wenn wir ehrlich sind, gibt es für die Kids doch nichts Schöneres, als Käfern, Insekten und Bienen beim Essen und Trinken zuzuschauen und diese genau zu beobachten.
Pd
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