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15.03.2015 | 00:04 | Hausmittel 
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Blähungen mit natürlichen Mitteln verhindern

Stuttgart/Hohenheim - Blähungen sind normal - mit ihnen gelangen täglich bis zu 1,5 Liter Gase aus dem Verdauungstrakt über den Anus nach außen.

Mittel gegen Blähungen
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(c) gpointstudio - fotolia.com
Starke Blähungen, verbunden mit Bauchbeschwerden oder Sodbrennen, können jedoch das Wohlbefinden maßgeblich beeinträchtigen. Sogar die Lust auf Sex soll nachlassen, wenn Verdauungsprobleme mit von der Partie sind. Damit zukünftig mehr Ruhe in ihren Darm einkehrt, haben wir hier einige hilfreiche Tipps und natürliche Mittel gegen Blähungen zusammengestellt.

Bewusst und gesund essen hilft

Während des Essens sollte bewusst darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Luft geschluckt wird. Vermeiden Sie deshalb hastiges Essen und kauen Sie stets langsam, denn „Gut gekaut ist halb verdaut“. Gleiches gilt für den eiligen Genuss von kohlensäurehaltigen Getränken, wodurch ebenfalls reichlich Luft in den Darm gelangt. Ein stilles Mineralwasser, säurearmer Wein oder dunkles Bier statt Hefeweizen sind als Durstlöscher ohne Nebenwirkungen deutlich besser geeignet. Das Trinken mit Strohhalm hat sich ebenfalls bewährt.

Mit einem ausgewogenen Speiseplan sagt man außerdem nicht nur den Blähungen den Kampf an, sondern ein gesundes Essen hilft auch gleichzeitig bei der Gewichtsreduktion und Leistungssteigerung. Meiden Sie deshalb opulente Gerichte. Mehr Gemüse statt Pommes frites oder Kroketten liefert zudem verdauungsfördernde Ballaststoffe und regt die Darmaktivität an. Vorsicht bei Kohl, Zwiebeln und Hülsenfrüchten - gerade letztere haben es wahrlich in sich. Nicht umsonst heißt es so schön: “Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen“ und „jede Bohne ein Tone“.

Generell unterscheidet man zwischen löslichen und nicht löslichen Ballaststoffen. Lösliche sind beispielsweise die in Äpfeln enthaltenen Pektine. Diese sorgen für einen weichen, regelmäßigen Stuhlgang. Vollkornprodukte zählen hingegen zu den nicht löslichen Ballaststoffen und sind nicht zu unterschätzen! Gewöhnen Sie daher langsam ihren Körper daran, indem Sie z.B. peu à peu die Ration steigern.

Ursachen für Blähungen

Neben einer einseitigen Ernährung und dem falschen Essverhalten spielen psychische Faktoren ebenfalls eine große Rolle, denn Angst und Stress schlagen sich bekanntlich auf Magen und Darm nieder. Verhaltens- und Entspannungstherapie schaffen meist Abhilfe. Auch eine Ernährungsberatung kann wahre Wunder vollbringen. Bei Darmträgheit während der Schwangerschaft, die oft auch zu Verstopfungen führt, schaffen einige natürliche Mittel (Lein) Abhilfe.

Natürliche Mittel gegen Blähungen

Aufgrund ihrer krampflösenden Wirkung erweisen sich viele Gewürze wie Kümmel, Anis, Majoran und Koriander auf das Verdauungssystem beruhigend. Würzen Sie deshalb ihre Speisen bei häufigen Darmbeschwerden mit diesen natürlichen Heilmitteln. Ein Pfefferminztee eignet sich ebenso Blähungen loszuwerden wie der Verzehr von Fenchelsamen. Außerdem kann eine probiotische Kur bereits im Voraus lästige Blähungen unterbinden. Probiotika sind harmlose Bakterien, die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Der Verdauungsschnaps nach dem Essen zählt zu den klassischen Mythen und ist insofern kein probates Hilfsmittel. Wählen Sie stattdessen lieber einen heißen, entspannenden Ingwer-Tee, der sogar in der Lage ist, Übelkeit wirksam zu beseitigen.

Bewegung bringt den Darm in Schwung

Jede Art von Bewegung hilft, den Darm auf Trapp zu bekommen und damit das Völlegefühl bzw. die Blähungen loszuwerden. Regelmäßig Spaziergänge regen den Darm an und fördern so die Verdauung. An der frischen Luft kann man aber nicht nur unauffällig seine Flatulenzen loswerden, sondern auch auf andere Gedanken kommen und so z.B. Stress abbauen. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Bei Schlechtwetter eignet sich ebenso etwas Gymnastik zu Hause – Beine in die Luft und losgeradelt.

Wickel und Bauchmassagen sorgen für Entspannung

Bei akuten Blähungen hilft ein warmer Bauchwickel, der auch von Laien schnell und unkompliziert anzuwenden ist. Auch eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen wirkt entkrampfend und hilft so, Beschwerden zu lindern. Eine sanfte Bauchmassage, die kreisend im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel durchgeführt wird, eignet sich ebenfalls als schonendes Hausmittel gegen Blähungen.

Kümmeltee zubereiten

Für die Zubereitung einer Tasse Kümmeltee wird ein Teelöffel Kümmel benötigt. Dieser wird mit heißem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen gelassen. Wen der Geschmack stört, kann den Tee natürlich auch mit Fenchel oder Anis verfeinern.

Wann zum Arzt?

Wenn Blähungen nicht im Zusammenhang mit der Aufnahme komplexer Kohlenhydrate stehen oder länger als vier bis sechs Wochen anhalten, sollte auf jeden Fall ärztlicher Rat eingeholt werden. Als Ursache kann dann z.B. ein Magen-Darm-Infekt, eine vorausgegangene Antibiotika-Therapie oder gar Fehlbesiedelung der Darmflora in Frage kommen. Aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktose-, Fruktose- und Histaminintoleranz sowie Zöliakie können ursächlich für heftige Blähungen sein. (proplanta)
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Kommentare 
Kristina schrieb am 03.04.2015 14:08 Uhrzustimmen(276) widersprechen(169)
Sehr informativ erklärt. Vielen Dank für die ganzen Informationen. Ich beschäftige mich seit kurzer Zeit erst mit dem Thema. Ich habe gelesen, dass die Rückkehr zur natürlichen Sitzposition auf der Toilette wohl auch zu einer Verbesserung der Beschwerden beitragen kann. In der Hocke können die Ausscheidungen wohl den Körper einfacher wieder verlassen. Ich habe mir jetzt mal einen speziellen Hoca-Toilettenhocker bestellt und ich hoffe, dass meine Schmerzen beim Stuhlgang und auch die Blähungen dadurch aufhören.
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