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20.09.2011 | 15:30 | Blei-verseuchtes Wildfleisch 
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Bleimunition: DJV warnt vor Panikmache

Berlin - In einer aktuellen Mitteilung berichtet das Bundesamt für Risikobewertung (BfR), dass Wildfleisch durch bleihaltige Munition stark belastet sein könne.

Erlgetes Wildschwein
Gleichzeitig wird jedoch eingeschränkt, dass die Aufnahme von Blei über Wildfleisch toxikologisch unbedeutend sei im Vergleich mit Getreide, Obst und Gemüse sowie Getränken. Insbesondere letztere tragen nach BfR-Untersuchungen maßgeblich zur Bleibelastung der Bevölkerung bei. Mitglieder von Jägerhaushalten seien als Vielverzehrer von Wildbret allerdings eine Risikogruppe.

Hingegen veröffentlichte das Bundesamt für Gesundheit in der Schweiz bereits 2003 eine Studie, die zu dem Schluss kommt: Wildverzehr führt bei einer sorgfältigen Zubereitung nicht zu einer erhöhten Bleibelastung. Untersucht wurden die Blutwerte von Jägern als Vielverzehrer und anderen Bevölkerungsgruppen.

Ungeachtet der Schweizer Studie nimmt der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) die aktuelle BfR-Veröffentlichung sehr ernst und startet Anfang Oktober in Zusammenarbeit mit dem BfR eine umfangreiche Umfrage unter Jägern zu Jagdmunition und Verzehrverhalten. Gleichzeitig soll die tatsächliche Bleibelastung von Vielverzehrern in Deutschland untersucht werden. Bereits seit 2006 sind die Jäger zudem in ein breit angelegtes bundesweites Monitoring eingebunden, in dem alternative Jagdmunition getestet wird. Abschließende Ergebnisse sollen frühestens Mitte 2012 vorliegen.

„Wir warnen vor Panikmache, sollten aber gemäß dem Vorsorgeprinzip keinen realistischen Schritt unterlassen, um die Bleiexposition bei Wildbret gering zu halten. Für uns Jäger gilt selbstverständlich der Grundsatz, dass kein verunreinigtes Wildfleisch in den Handel kommt. Der Schusskanal wird großzügig entfernt", sagte Dr. Wolfgang Bethe, DJV-Vizepräsident und zuständig für Wildbrethygiene: „Wildbret ist und bleibt ein hochwertiges Lebensmittel mit vielen Vorzügen gegenüber konventioneller Fleischware.

Laut DJV sollten Jäger im jagdlichen Alltag den für den jeweiligen Verwendungszweck am besten geeigneten Munitionstyp verwenden. Der DJV fordert von der Munitionsindustrie zudem größere Anstrengungen, um für die stark unterschiedlichen Einsatzbereiche bei der Jagd die entsprechende unbedenkliche Munition anzubieten.

„Die Hersteller sind gefordert, neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich Munitionsmaterial und Geschosskonstruktion zügig umzusetzen. Wir Jäger sind reine Anwender und müssen uns darauf verlassen können, dass die angebotene Jagdmunition ungefährlich ist für den Schützen, unbedenklich für Verbraucher und Umwelt und tierschutzgerecht tötet", sagte Dr. Bethe.

Das Abprallverhalten von bleifreien Alternativgeschossen sei inzwischen hinreichend geprüft, allerdings werde deren Tötungswirkung derzeit noch wissenschaftlich getestet. Die Umwelttoxizität von Alternativmaterialien zu Blei sei allerdings noch nicht ausreichend untersucht. Hier sieht der DJV Nachholbedarf und fordert eine ergebnisoffene Herangehensweise der Politik. (djv)
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Kommentare 
Blondinenversteher schrieb am 23.02.2012 14:35 Uhrzustimmen(100) widersprechen(161)
Nachtrag: In der Jahresstrecke von ca. 1,5 Mio.Wildtieren sind die Hunderttausenden Strassenverkehrsopfer bereits enthalten !
Blondinenversteher schrieb am 23.02.2012 12:44 Uhrzustimmen(134) widersprechen(77)
Liebe Stefanie. Du quackst nur dummes Zeug. Woher hast du diese Zahlen? 1.000 Tonnen Blei sind 1.000.000 Kilogramm. Ein durchschnittliches Geschoss wiegt ca. 10 Gramm. Das wären dann 100.000.000 (einhundert Millionen) Schuss im Jahr. Bei einer Gasamtstrecke von ca. 1,5 Millionen Stück Wild (=1,5 Mill. Schuss) in Deutschland jährlich, müsste man also 66,6 mal auf ein Tier schiessen, um auf deine Zahlen zu kommen. Es gibt in Deutschland ca. 60000 AKTIVE Jäger. Wenn man dann mal die individuelle Schussanzahl ermitteln wollte, käme man auf ca. 1.666 Schuss pro Jäger im Jahr. (100.000.000/60.000=1666,6). So viel und so schlecht schiessen die deutschen Jäger aber (nachweisbar) nicht. Deine Aussage ist also ist VÖLLIGER BLÖDSINN.
STEFANIE WINGERATH schrieb am 21.09.2011 11:10 Uhrzustimmen(121) widersprechen(85)
Panikmache? Blei ist pures Gift! das Hobbyjäger Natur und Gesundheit ernsthaft schaden ist ein Skandal und macht deutlich, dass dieses Freizeitvergnügen nichts mit Naturschutz zu tun hat. Alleine in Deutschland verschießen Hobbyjäger 1000 Tonenn Blei in die Natur oder ins Fleisch der Tiere.
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