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27.08.2018 | 06:34 | Konsumforschung 

Deutsche gehen seltener einkaufen

Düsseldorf - Die Deutschen gehen immer seltener zum Einkaufen in den Supermarkt, zum Discounter oder in Drogeriemärkte. Dennoch geben sie mehr Geld für Lebensmittel, Zahnpasta und Co. aus.

Einkauf im Supermarkt
Das Einkaufsverhalten der Bundesbürger hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Sie machen sich seltener auf den Weg zum Supermarkt oder zum Discounter. Doch dafür sind die Tüten voller. (c) proplanta
Das geht aus der aktuellen Konsumenten-Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor.

«Wir beobachten, dass die Deutschen im Vergleich zu den letzten Jahren immer seltener einkaufen, dafür aber strukturierter», beschrieb der Nielsen-Handelsexperte Fred Hogen die Entwicklung.

Es werde effizienter geshoppt. Dazu trage der klassische Einkaufszettel wesentlich bei, der nach wie vor von mehr als der Hälfte der Verbraucher verwendet werde. Doch zusätzlich nutzten immer mehr Konsumenten die Möglichkeit, sich vor dem Einkauf online über Produkte und Sonderangebote zu informieren.

Die Zahl der Einkaufstrips ist nach den Untersuchungen der Marktforscher allein in den vergangenen vier Jahren um rund zehn Prozent zurückgegangen. Gingen die deutschen Verbraucher 2013 noch 232 Mal im Jahr los, um Produkte des täglichen Bedarfs wie Brot, Kaffee oder Haarshampoo einzukaufen, so registrierten die Marktforscher 2017 nur noch 209 Einkaufstrips.

Weniger Geld ausgegeben wurde deshalb aber nicht. Im Gegenteil: Zwischen 2013 und 2017 erhöhten sich die Ausgaben im Lebensmitteleinzelhandel und in Drogeriemärkten von 166,6 Milliarden Euro auf 187,5 Milliarden Euro. Dabei machte sich auch bemerkbar, dass die Kunden angesichts der guten Wirtschaftslage auch gerne einmal zu teureren Produkten griffen als in der Vergangenheit.

Trotz der ungebrochenen Kauflust sank in den vergangenen Jahren die Zahl der Geschäfte spürbar. Zählten die Marktforscher 2014 noch mehr als 37.000 Lebensmittelhändler und Drogeriemärkte, so verringerte sich die Zahl in den vergangenen vier Jahren um mehr als 2.000 auf unter 35.000 Läden. Vor allem kleinere Geschäfte mit weniger als 1.000 Quadratmetern machten dicht.

«Verbraucher erledigen ihren Einkauf gerne in Geschäften mit großem Sortiment», erklärte der Nielsen-Experte die Entwicklung. «Im deutschen Handel setzt sich der Trend «weniger Geschäfte, vollere Tüten» durch.» Trotzdem bleibe die Geschäftsdichte in Deutschland die höchste in Europa.

Neben der Größe des Angebots zählt für die deutschen Verbraucher aber auch der Zeitfaktor bei ihrem Einkauf von Waren des täglichen Gebrauchs. So geben 59 Prozent an, dass sie dort einkaufen gehen, wo es schnell geht.
dpa
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