Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.06.2019 | 07:38 | Energiepreise 

Energiekosten steigen nicht viel stärker als andere Preise

Berlin - Heizen, Kochen und Tanken sind in den vergangenen zehn Jahren nur wenig teurer geworden - im Vergleich zur allgemeinen Preissteigerung und wenn die Entwicklung der Einkommen mit berücksichtigt wird.

Heizölpreise
Bild vergrößern
Viele Verbraucher haben das Gefühl, dass sie für Energie immer mehr Geld ausgeben müssen. Ein genauerer Blick zeigt: Die Kostenbelastung durch Energie verläuft im langfristigen Vergleich wenig spektakulär. (c) proplanta
Die Energiekosten der privaten Haushalte haben sich nach einer Analyse des Internet-Portals Verivox seit April 2009 um rund 16 Prozent erhöht, während die allgemeine Inflationsrate bei 14 Prozent lag. Die Statistiken des Bundeswirtschaftsministeriums sagen aus, dass der Anteil der Energiekosten an den Gesamtausgaben der privaten Haushalte zuletzt rückläufig war.

Hinter dem Energiepreisanstieg um 16 Prozent stecken unterschiedliche Entwicklungen bei den verschiedenen Energieträgern. So seien die Stromkosten eines Durchschnittshaushalts mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden im Zehn-Jahres-Zeitraum von 896 auf 1.182 Euro gestiegen, heißt es bei Verivox, das sind 32 Prozent. In Deutschland gelten für die Privatverbraucher die höchsten Strompreise in Europa; eine Folge der Energiewende.

Noch größer ist der Preissprung beim Heizöl mit 39 Prozent. Für 2000 Liter müssen die Verbraucher 1.357 Euro bezahlen statt 979 Euro vor zehn Jahren. Zwischenzeitlich waren die Heizölpreise noch höher. Demgegenüber stehe jedoch ein deutlicher Rückgang der Gaspreise von 11 Prozent auf 1.223 Euro für 20 Megawattstunden.

Benzin und Diesel sind 17 und 22 Prozent teurer geworden in den vergangenen zehn Jahren. Die Verivox-Experten errechnen daraus einen mittleren Preisanstieg von rund 19 Prozent für das Tanken. «Da die Verbraucher ihren Bedarf nur teilweise beeinflussen können, lasten die Energiekosten schwer auf der Haushaltskasse», sagte der Verivox-Energieexperte Valerian Vogel.

Das bestätigen die Daten aus dem Wirtschaftsministerium nur zum Teil. Danach gaben die Haushalte 2017 - neuere Daten liegen noch nicht vor - zwar mehr als 111 Milliarden Euro für Energie aus und damit 6,4 Prozent ihrer privaten Konsumausgaben. Zehn Jahre zuvor waren es 6,8 Prozent. Über die vergangenen 20 Jahre schwankte der Energie-Anteil an den privaten Ausgaben zwischen sechs und acht Prozent und lag zuletzt bei 2.782 Euro pro Jahr oder 232 Euro pro Monat. Eine CO2-Steuer könnte diese Ausgaben je nach Ausgestaltung des Steuermodells und dem individuellen Verhalten des Verbrauchers um mehrere Hundert Euro im Jahr verteuern.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Trendwende in Sicht? Bundesregierung hebt Konjunkturprognose leicht

 Es reicht halt nicht - Industrie unzufrieden mit der Ampel

 Verbraucherzentrale fordert mehr Transparenz bei Fernwärme-Preisen

 Habeck sieht sinkende Strompreise trotz Atomausstieg

 Große Inflationswelle wirklich vorbei und Zinswende in Sicht?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken