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10.02.2019 | 15:38 | Faschingsspezialitäten 

Krapfen mit Leberkas und Goaßmaß - Warum nicht?

Miesbach / Frontenhausen - Krapfen mit Himbeer- oder Aprikosenmarmelade, mit Vanillecreme, Schokolade oder Eierlikör gehören zu Fasching wie Pappnasen und Konfetti.

Krapfen
Basilikumeis oder Chilischokolade gibt es schon lange - jetzt sorgen ausgefallene Krapfenkreationen für Furore. Ein Bäcker belegt die Faschingsspezialität mit Leberkas und Senf, ein anderer füllt sie mit Goaßmaßpudding. Die Resonanz ist gewaltig. (c) proplanta
In zwei Backstuben experimentieren die Krapfenmacher mit ganz anderen Zutaten: Ein Bäckermeister aus dem oberbayerischen Miesbach verkauft das Gebäck mit Leberkas und süßem Senf, im niederbayerischen Frontenhausen streicht ein Bäcker Goaßmaßpudding in die obendrein mit Konfitüre gefüllten Krapfen. Der Ansturm ist enorm.

Sind sie nun süß oder herzhaft, die neuen Krapfen aus der Bäckerei Perkmann in Miesbach? «Die Himbeerkonfitüre harmoniert mit dem süßen Senf», sagt Florian Perkmann zu seinem Leberkas-Krapfen.

Das Fleisch komme frisch aus dem Ofen und werde warm zwischen die Krapfenhälften gelegt. Denn warm schmecke der Leberkas-Krapfen besser. 590 Stück habe er binnen eineinhalb Wochen verkauft. Mit solch einer Nachfrage hatte der 43-Jährige nicht gerechnet - mit den Reaktionen auch nicht.

Denn neben viel Zuspruch habe es massive Proteste gegeben. Von einer «Entweihung des Leberkas» hätten einige Krapfengegner gesprochen und ihn im Internet wüst beschimpft. Jedoch amüsiere ihn das nur, sagt Perkmann zu den Leberkas-Krapfen-Wutbürgern. Man dürfe eben nicht alles so ernst nehmen. Es sei einfach nur eine lustige Idee gewesen.

Diese kam ihm beim Autofahren mit seiner Tochter. Während die Vierjährige von Krapfen sprach, habe er gerade an Leberkas denken müssen und dann am Abend in der Backstube zu experimentieren begonnen. Der Leberkas-Krapfen habe «erstaunlich gut» geschmeckt.

Ähnlich ging es Christoph Schleich aus Frontenhausen (Kreis Dingolfing-Landau). Der Bäckergeselle, der gerade in München eine Konditorlehre absolviert, erfand den Goaßmaß-Krapfen. Den habe er schon im vergangenen Jahr zur Faschingszeit angeboten und heuer die Rezeptur noch einmal optimiert. Goaßmaß - als Erklärung für alle Preußen und sonstigen Nicht-Bayern - besteht je zur Hälfte aus dunklem Bier und Cola und wird mit einem Kirschlikör verfeinert.

Und weil er und seine Spezln dieses Mixgetränk an Fasching gerne zu sich nähmen, sei er auf die Idee mit den Krapfen gekommen, erzählt Schleich. Das Gebäck schneidet er in zwei Hälften, taucht sie in Goaßmaß, streicht eine ebenfalls mit Goaßmaß angereicherte Creme aus Vanillepudding und Sahne hinein und setzt eine Likörkirsche obendrauf.

Das sei ziemlich aufwendig, sagt der 20-Jährige. Doch die Nachfrage sei groß. Neben Goaßmaß-Krapfen bietet er in der elterlichen Bäckerei auch Kreationen mit Jägermeister, Red Bull oder Rüschel an - letzteres ist eine Cola-Weinbrand-Mischung.

Krapfen sind Tradition im Fasching. Je nach Region sind sie auch als Berliner, Kräppel oder Pfannkuchen bekannt. Der Begriff stammt vom althochdeutschen Wort krapho, wie es bei der Philologisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg heißt.

Das bedeutet Kralle bzw. Haken. Der Krapfen dürfte wegen seiner Form so benannt worden sein. In der Regel bestehen Krapfen aus Hefeteig, werden in Fett gebacken, mit Marmelade gefüllt und mit Puderzucker bestreut.
dpa/lby
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