Das es entlang der Wirbelsäule hier und da mal zwackt, ist ganz normal. Die Anatomie der Wirbelsäule ist zugleich stabil (Wirbelkörper) und beweglich (Bandscheiben). Aber auch Nerven, Bänder und Muskeln liegen entlang dem komplexen Gebilde. Die Wirbelsäule ist wie eine Kette aus sieben Hals-, zwölf Brust- und fünf Lendenwirbeln zusammengesetzt. Als Dämpfer dazwischen sitzen die Bandscheiben. Im Kanal der Wirbelsäule verläuft der wohl sensibelste Teil unseres Körpers, das Rückenmark. Es funktioniert quasi als Schaltzentrale zwischen Hirn und Körper und besteht aus Nervenbahnen.
Die gute Nachricht ist: Gegen akute Rückenschmerzen kann man viel tun. Bewegung steht dabei an erster Stelle. Dazu sollte ein Arzt zunächst die richtige Diagnose stellen. Dann schaffen beispielsweise Rückenschulen zum richtigen Heben, Bürogymnastik und Physiotherapie Abhilfe. Auch gegen chronische Rückenschmerzen, die länger als zwei Wochen andauern, helfen meist konservative Behandlungen.
Wir haben die 8 häufigsten Ursachen von Kreuzschmerzen zusammengestellt und geben Tipps für erste Maßnahmen gegen den Schmerz.
1. Was hilft bei Hexenschuss? Unspezifische Kreuzschmerzen wie der Hexenschuss oder Ischiasbeschwerden kommen recht häufig vor. Verspannungen, Verhärtungen oder Entzündungen an Sehnen oder Bändern sind meist die Ursachen. Der Hexenschuss, auch als Lumbago bekannt, bezeichnet alle Arten von schmerzenden Nerven im Rückenbereich. Um den Hexenschuss vorzubeugen, muss zunächst der Auslöser bekannt sei.
Liegen Muskelverspannungen vor? Ist ein Gelenk blockiert? Ist der Beruf einseitig belastend? Teils schaffen bereits kleine Bewegungsübungen am Arbeitsplatz Abhilfe. Auch rückenstärkende Sportarten wie Yoga können vorbeugend wirken. Achtung: Bei akuten Schmerzen vor sportlicher Betätigung unbedingt den Arzt kontaktieren.
2. Gegen Ischiasschmerzen vorgehenDer Ischiasnerv kann Auslöser für Schmerzen zwischen dem Kreuzbein und dem Gesäß sein. Auch Symptome wie ziehende Schmerzen im Oberschenkel bis hin zu den Füßen können vom Ischias ausgelöst werden, da er der längste Nerv in unserem Körper ist. Meist besteht ein Zusammenhang mit Beschwerden der Bandscheiben. Um den Ischiasnerv richtig zu behandeln gehen Sie unbedingt zum Arzt.
3. Verspannungen lösenUm Verspannungen zu lösen, sollten die oberflächlichen Bewegungsmuskeln nicht vernachlässigt werden. Daher gilt: Bewegung wann immer es möglich ist. Sonst drohen Rückbildungen, die Muskeln werden schlechter durchblutet und verspannen sich schließlich. Ist das durch Bewegung aufrechtgehaltene Zusammenspiel gestört, können auch Gelenke blockieren, da sie nicht mehr wie von der Natur vorgesehen, an den richtigen Stellen fixiert werden. Besonders Anfällig ist die Rückenmuskulatur für Stress, Depressionen oder psychischen Druck. Das alles lastet schwer auf unserem Rücken.
Erste Hilfe gegen Verspannung bietet die Akkupressur-Massage.
4. Wirbelgelenkarthrose behandelnSpezifische Kreuzschmerzen wie die Wirbelgelenkarthrose sind fast immer lokalisierbar. Arthrose an Knie, Finger oder Hüfte sind weitaus bekannter als Wirbelgelenkarthrose. Bevor Wirbelgelenkarthrose behandelt werden kann, muss die richtige Stelle, an der die Gelenkfortsätze abgenutzt sind diagnostiziert werden. Meist ist dies im unteren Bereich des Rückens der Fall, wo die Lendenwirbelsäule besonders stark belastet ist. Vor der richtigen Medikation und einer fachmännischen Bewegungstherapie muss ein Arzt aufgesucht werden.
5. Gleitwirbel therapierenSind die Wirbelgelenke instabil, also liegen sie nicht mehr richtig aufeinander, kann es zu schmerzhaften Verschiebungen kommen. Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) kann konservativ behandelt werden. Patienten mit erhöhtem Körpergewicht wird im Rahmen der Spondylolisthesis-Therapie geraten, ihr Gewicht mit der richtigen Ernährung zu reduzieren. Sportler sollten Wirbelsäulen überdehnende Übungen vermeiden. Auch Krankengymnastik hilft dauerhaft gegen schmerzauslösende Gleitwirbel. Schmerzmedikamente, die Teils lokal gespritzt werden, sind ebenfalls Teil der Therapie. Besondere Vorsicht bei Medikation gilt in der Schwangerschaft. Als letzter Schritt bietet sich eine Operation an.
6. Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule (HWS) behandelnDas Risiko, dass einzelne Bandscheiben verschleißen, steigt mit zunehmendem Alter. Im Inneren der Bandscheiben befindet sich ein Gallertkern. Dieser ist von einem Faserring umschlossen. Die Bandscheiben federn ein Leben lang Stöße zwischen den Wirbeln ab. Mit der Zeit kann es zu Rissen oder Brüchen kommen. Drückt das Innere der Bandscheibe gegen den Faserring und bleibt dieser intakt, ist die Rede von einer Bandscheibenvorwölbung (Protrusion). Dringt der Gallertkern nach außen, kommt es zum Bandscheibenvorfall (Prolaps). Dort drückt das kaputte Gewebe in den Wirbelkanal und löst starke Schmerzen oder Lähmungen aus.
Bandscheibenprobleme lassen sich heutzutage gut behandeln: schmerzlindernde Medikamente, Wärme, Physiotherapie oder das richtige Bett, mit
der individuell am besten geeigneten Matratze, stehen ganz oben auf der Liste. Starke Schmerzen kann der Arzt mit einer lokalen Injektionstherapie lindern. In einer Rückenschule lernen Patienten, wie sie am besten ihren Rücken stärken und entlasten können. Eine Operation ist nur selten nötig.
7. Osteoporose vorbeugenGerade Frauen in den Wechseljahren sind für diese Erkrankung anfällig. Von Osteoporose spricht man, wenn die Knochen an Festigkeit verlieren, ihnen Grundsubstanz und festigenden Mineralien fehlen. Trifft das auf Wirbelkörper zu, sinken diese in sich zusammen und das Leiden eines Rundrückens beginnt. Starke Bewegungseinschränkungen sind die Folge. Vorbeugen gegen Osteoporose kann man ein ganzes Leben lang. Stabile Knochen kommen hauptsächlich durch Bewegung zustande. Spezielle Osteoporose-Gymnastik kann helfen, wenn die Diagnose bereits vorliegt. Eine knochenfreundliche, gesunde Ernährung mit viel Kalzium und Vitamin D tun ihr übriges.
8. Stressbedingte Rückenschmerzen lösenAuch seelisches Ungleichgewicht durch Stress und ungünstige Verhaltensmuster sind typische Ursachen für Rückenschmerzen.
Machen Sie Schluss mit Stress und beugen Sie so auch Rückenleiden vor. (Proplanta)