Die Tiere sollen sich wohlfühlen und dabei ihre arteigenen Lebens- und Verhaltensweisen ausleben dürfen. Ein wichtiger Punkt ist hier der Ökostall, denn die Stallhaltung stellt für die meisten Nutztiere einen großen Eingriff in ihr Individualverhalten dar. So können Landwirte gerade bei der Haltung für
eine adäquate Luftzirkulation in den Ställen sorgen und somit das Tierwohl deutlich verbessern.
Stalltiere benötigen für eine artgerechte Haltung:
- Sozialkontakte
- Rückzugsmöglichkeiten
- Fressmöglichkeiten
- Beschäftigung
Während in der Vergangenheit beim Stallbau in erster Linie auf betriebswirtschaftliche und arbeitsgerechte Punkte beachtet wurden, wie zum Beispiel Kurzstand für die Anbindehaltung oder die ganzjährige Stallhaltung orientiert man sich heute deutlich mehr an den Stallkonzepten für den Ökolandbau. Das Tierwohl wird heute vermehrt am Tier gemessen. Dazu gibt es drei neue Leitfäden, die das Tierwohl direkt an Schweinen, Rindern und Geflügel festmachen.
Die Qualität der Landwirtschaft lässt sich somit langfristig verbessern. Dank der erhobenen Daten über das Tierwohl und die artgerechte Haltung von Nutztieren in der Landwirtschaft lassen sich innerbetriebliche Schwachstellen schnell aufdecken und somit auch beheben. Unter anderem ist die Eutergesundheit in der ökologischen Milchkuhhaltung ein sehr wichtiger Indikator für das Tierwohl. Es finden dazu meist jährliche Betriebskontrolle statt, die zwar für den Landwirt einen gewissen Aufwand bedeuten, sich aber durch eine gute Vorbereitung im Rahmen halten lassen.
Dieser Aufwand rechnet sich letztendlich für jeden Betrieb in der Landwirtschaft, denn schon seit 2014 müssen alle tierhaltenden Betriebe nachweisen, dass ihre Tiere
gemäß dem Paragraphen 2 des Tierschutzgesetzes artgerecht gehalten werden. Somit kommen Landwirte ihrer vorgeschriebenen Pflicht zur betrieblichen Eigenkontrolle nach.
Mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft durch den Verzicht auf Monokulturen
Sicherlich sind Monokulturen bei vielen Landwirten sehr beliebt, denn sie erleichtern die Anbauweise und gestalten die Arbeit des Landwirtes effizient. Jedoch bedenken viele Landwirte nicht, dass die Leidtragenden einer Monokultur nicht nur die Böden und die Tiere sind, sondern auch die nachfolgenden Generationen.
Gerade Umweltschützern sind Monokulturen schon lange ein Dorn im Auge. Jedoch muss man auch an die Landwirte denken, die auf diese Form des Anbaus angewiesen sind, wenn sie ausreichend Geld verdienen wollen.
Definition Begriff Monokultur
Im Rahmen der Monokultur werden über viele Jahre auf der gleichen Grundstücksfläche immer die gleichen Pflanzen angebaut. Monokulturen finden wir nicht nur in der Landwirtschaft zum Beispiel mit Mais, sondern auch sehr oft in der Forstwirtschaft mit Fichten.
Immer mehr Landwirte setzen auf die Monokultur, da sie für verschiedene Pflanzenarten auch verschiedene Erntemaschinen kaufen müssten. Des Weiteren können sich die Landwirte auf die Pflanzen in der Monokultur besser spezialisieren, denn in der Regel werden Pflanzen angebaut, die in der Region besonders gut wachsen. Landwirte müssen sich nicht um Pflanzen kümmern, die oft nur als zweit- oder drittbeste Pflanze auf dem Markt zu finden sind. Und natürlich können Landwirte die größeren Ernten der Monokultur besser vermarkten, als wenn sie mit kleinen Mengen auf den Markt kommen. An die Nachteile der Monokultur denkt die Landwirtschaft an dieser Stelle kaum. Auch wenn eine Monokultur sich effizient vom Landwirt bewirtschaften lässt, ist sie alles andere als nachhaltig.
Eine Studie der Universität Zürich kam zu folgendem Fazit bei Monokulturen:
Die Nährstoffe im Boden werden bei Monokulturen nur einseitig genutzt. Dies bedeutet von einem bestimmten Nährstoff gibt es bald zu wenig, während andere in großen Mengen vorhanden sind.
Von diesem einen Bodennährstoff gibt es bald zu wenig, sodass der Landwirt letztendlich mehr düngen muss. Durch zu viel Dünger schädigt der Landwirt jedoch nicht nur den eigenen Boden, sondern auch das Grundwasser.
Monokulturen sind eindeutig anfälliger gegen Schädlinge und der Landwirt muss vermehrt Pestizide und Herbizide nutzen.
Felder mit Monokulturen sind ebenfalls anfällig für die sogenannte Boden-Erosion. Aus diesem Grund müssen die Felder aufwendiger gepflügt werden.
Zahlreiche Tiere finden auf Feldern mit Monokulturen keine Nahrung mehr.
Sehr oft dienen Monokulturen der Herstellung von Biomasse oder um die internationale Lebensmittelproduktion zu fördern.
Selbst das Bienensterben lässt sich auf Monokulturen zurückführen. Durch Monokulturen wird der Lebensraum und die Nahrungsvielfalt von Bienen stark eingeschränkt.
Das Forscherteam kam letztendlich zu dem Ergebnis, dass Pflanzen in Pflanzgemeinschaften meist einen höheren Ertrag liefern als eine Pflanze in Monokultur.
Neben der Monokultur gibt es für die nachhaltige Landwirtschaft eine Reihe von Alternativen:
- die Mischkultur
- der Agroforst
- die Permakultur
- die Aquaphonik
- das Aquafarming
Katastrophe für die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft durch resistente Unkräuter