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13.03.2010 | 10:40 | Jägersprache im Alltag  

Viele Redewendungen haben ihren Ursprung in der Jagd

Bonn - Jäger sind sprachbegabt: Mehr als 6.000 Redewendungen umfasst ihr sehr bildlicher Fachjargon.

Viele Redewendungen haben ihren Ursprung in der Jagd
In die Umgangssprache haben es zahlreiche Begriffe geschafft, die auch Nicht-Jägern helfen, sich prägnant auszudrücken, darunter auch das sprichwörtliche Sauwetter. Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) erläutert die Herkunft der gängigsten Formulierungen und deren Bedeutung.

Spitzt etwa ein Dieb die Löffel, dann horcht er angestrengt auf seine Umgebung, um nicht von der Polizei erwischt zu werden. Der Urvater aller Löffelspitzer aber ist und bleibt der Hase: Bei drohender Gefahr richten Mümmelmänner ihre Ohren auf und lauschen angestrengt in alle Richtungen, um bei Bedarf schnell die Flucht zu ergreifen. Bekommt jemand Wind von einem nahenden Übel, dann hatte er wohl den richtigen Riecher. So verhält es sich auch mit Wildtieren: Steht der Jäger falsch zum Wind, so wittert das Tier rechtzeitig seinen Geruch, ist gewarnt und kann davonlaufen. Trotz bester Vorbereitung kann auch eine Prüfung in die Binsen gehen, also misslingen. Ursprünglich stammt auch dieser Ausdruck aus der Jagd: Fiel nämlich die Ente trotz gelungenen Schusses ins undurchdringliche Binsenkraut, war das Tier nicht mehr auffindbar und all die Mühe vergebens.

Manchem von uns geht hin und wieder etwas durch die Lappen. Dieser Ausdruck stammt noch aus der Zeit der so genannten Lappjagden im 17. Jahrhundert, bei denen kilometerlange Leinen mit Lappen aufgehängt wurden. Diese sollten das Wild direkt vor die Schützen treiben. Hatten die Jäger Pech, ließ sich das Wild allerdings nicht von den Lappen irritieren und entwischte - ging also durch die Lappen.

Nicht allein der Volksmund bedient sich heute der Jägersprache, die bis ins 7. Jahrhundert nachweisbar ist: Jäger benutzen die traditionelle Fachsprache immer noch, um sich präzise untereinander zu verständigen. Für den Laien unverständlich heißt es dann unter Jägern: Der noch rote Hirsch zog orgelnd auf dem Wechsel in den Einstand. Übersetzt bedeutet dieser Satz nicht weniger als: Der Hirsch, noch in seinem Sommerfell, markierte laut röhrend sein Revier und ging dabei langsam einen Pfad entlang, den diese Tierart schon seit Generationen nutzt, in den Waldteil, den er tagsüber bevorzugt aufsucht. (djv)
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