In fast allen Ländern stieg die Menge an Schadholz im vergangenen Jahr deutlich an, wie aus einer Antwort des Bundesagrarministeriums auf eine Frage der Grünen-Fraktion hervorgeht.
Insgesamt kamen demnach 2018 und 2019 rund 105 Millionen Kubikmeter zusammen, wie zuerst die «Rheinische Post» (Montag) berichtete. Bund und Länder haben bereits angekündigt, die
Wälder mit Millionenhilfen wieder aufforsten und besser gegen den
Klimawandel wappnen zu wollen.
In Nordrhein-Westfalen stieg die Schadholzmenge von 4,5 Millionen Kubikmetern im vergangenen Jahr auf bisher 14,5 Millionen Kubikmeter. In Bayern sind es nach 4,6 Millionen im vergangenen Jahr nun 9,8 Millionen Kubikmeter.
In Brandenburg gab es eine Zunahme von 400.000 auf fast sieben Millionen Kubikmeter. Für Hessen wurden nun 7,5 Millionen Kubikmeter (2018: 3,9 Millionen) und für Rheinland-Pfalz 2,5 Millionen (2018: 1,0 Millionen) angegeben.
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sagte der Zeitung, die Forstwirtschaft werde in den nächsten Jahren wohl gut vier Milliarden Euro weniger einnehmen. Er warnte davor, mit öffentlicher Förderung «auf Teufel komm raus wieder aufzuforsten». Vielerorts wäre es besser, der Natur zu überlassen, welche Baumarten sich ansiedeln. «Gut möglich, dass unsere Wälder in Zukunft eher wie italienische oder griechische Wälder aussehen werden, weil wir deren heutiges Klima bekommen werden.»
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte zusätzliche Mittel von Bund und Ländern von bis zu 800 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren in Aussicht gestellt. 180.000 Hektar geschädigte Fläche - mehr als 250.000 Fußballfelder - seien wieder zu bepflanzen. Hintergrund sind Zerstörungen durch Stürme,
Borkenkäfer und die extreme
Dürre 2018. Auch dieses Jahr war es vielerorts zu trocken.