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04.05.2018 | 10:38 | Forstjahr 2018 

Forstwirtschaft leidet unter Stürmen und feuchten Böden

Hannover - Die Herbststürme und der andauernde Regen haben der Forstwirtschaft im vergangenen Jahr in Niedersachsen zugesetzt.

Sturmschäden im Wald
Stürme und feuchte Böden machen Forstwirtschaft zu schaffen. (c) proplanta
Rund 3,9 Millionen Kubikmeter Holz wurden 2017 eingeschlagen, rund 200.000 Kubikmeter weniger als im Vorjahr, wie der Landesbauernverband am Donnerstag mitteilte.

1,7 Millionen Kubikmeter entfielen auf Niedersachsens Privatwald, etwas weniger als die Hälfte des Einschlags auf die Landesforsten. Die Waldbesitzer konnten vielerorts die Bäume nicht wie vorgesehen fällen, da Waldwege und Böden aufgeweicht und für Forstmaschinen nicht befahrbar waren.

Deutliche und langfristige Spuren hinterließen die Orkantiefs «Xavier» und «Herwart» im Oktober 2017 in vielen niedersächsischen Wäldern. Das angefallene Sturmholz ist längst noch nicht abgearbeitet, auch ist dies deutlich teurer als der gewöhnliche Einschlag. Hinzu kommen die Kosten für Neuanpflanzungen sowie die Verluste beim Verkauf geschädigter Stämme. Insgesamt wurden in Niedersachsen im vergangenen Jahr 390.900 Kubikmeter Holz als Folge von Schäden eingeschlagen.

Für 2018 kann jetzt bereits festgehalten werden, dass durch das Sturmtief «Frederike» im Januar der Schaden weitaus größer ist. Auf 950.000 Kubikmeter soll sich die Menge an Sturmholz alleine in den Landesforsten belaufen. Daher soll dort auf den Einschlag von Fichten in diesem Jahr verzichtet werden.

Der finanzschwachen Stadt Hann. Münden half Sturmtief «Friederike», ein Haushaltsloch zu stopfen. Ein Großteil der rund 90.000 Festmeter Holz, die Ende Januar vom Sturm im Stadtwald umgeworfen wurden, sei inzwischen mit Gewinn verkauft worden, sagte Verwaltungssprecherin Julia Bytom am Donnerstag. Dadurch habe die Stadt das aktuelle Haushaltsdefizit in Höhe von 570.000 Euro ausgleichen und weitere 270.000 Euro für den Schuldenabbau und Investitionen bereit stellen können. Zuvor hatte die «Hessisch Niedersächsische Allgemeine» darüber berichtet.

Die Freude über die unverhofften Einnahmen durch den Holzverkauf sei allerdings getrübt, sagte Bytom. Die mit rund 40 Millionen Euro verschuldete Stadt müsse weiterhin eisern sparen. Erschwerend komme jetzt hinzu, dass die von «Friederike» verwüsteten Waldflächen wieder aufgeforstet werden müssten. Außerdem werde der Erlös aus dem Verkauf von Holz in den kommenden Jahren jetzt wohl geringer ausfallen als ursprünglich angenommen.
dpa/lni
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