Darauf hat der Deutsche Jagdverband (DJV) am vergangenen Donnerstag (27.12.) in Berlin hingewiesen. Damit seien die Hochrechnungen aus dem September noch deutlich übertroffen worden.
„Die
Jäger haben einen erheblichen Teil zur Prävention der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) beigetragen“, kommentierte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe die Zahlen. Bei durchschnittlich 20 Stunden Einsatz pro erlegtem Tier hätten Deutschlands Jäger im vergangenen Jagdjahr mindestens 16,7 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit zur Bestandsreduktion geleistet. Das entspreche unter Zugrundelegung des Mindestlohns einer monetären Leistung von fast 148 Mio. Euro.
In vielen Teilen Deutschlands berichten Jäger laut DJV indes von deutlich weniger erlegten Frischlingen in der laufenden Jagdsaison 2018/19. Dr. Frank Tottewitz vom
Thünen-Institut (TI) für Waldökosysteme sehe eine Ursache in den späten, heftigen Frostperioden im März 2018 mit bis zu minus 17 Grad Celsius: Der Wildschweinnachwuchs habe diese
Wetterkapriolen vermutlich vielerorts nicht überlebt. Tottewitz gehe deshalb davon aus, dass die Jagdstrecke 2018/19 geringer ausfallen werde als im vergangenen Jagdjahr.
Der DJV wies darauf hin, dass sich das ASP-Virus langsamer ausbreite, wenn weniger Schweine pro Fläche lebten. Die natürliche Ausbreitungsgeschwindigkeit liege bei 20 km pro Jahr. Hingegen verbreiteten Menschen das Virus nachweislich innerhalb kürzester Zeit über hunderte Kilometer. So sei im September die
Tierseuche in Belgien ausgebrochen; die am nächsten gelegenen ASP-Gebiete seien in Osteuropa.
Deutschland sei bislang frei von ASP. Um eine Verbreitung der Tierseuche möglichst zu verhindern, ist laut DJV mehr Biosicherheit an Bahnhöfen, Parkplätzen und Grenzübergängen notwendig. Dazu gehörten verschließbare Abfallbehälter an Rastplätzen, wildschweinsichere Zäunungen und die Aufklärung von Reisenden.