Als Anreiz dafür hat die Obere Jagdbehörde die
Jagd auf Frischlinge erleichtert, wie der Landesjagdverband (LJV) in Gensingen am Dienstag mitteilte. Ab sofort dürften Frischlinge auch mit einer «kleinen Kugel» mit einem Durchmesser von weniger als 6,5 Millimetern erlegt werden.
Diese Änderung bedeute für die
Jäger eine größere Flexibilität: «Jäger, die auf der Jagd eine Waffe mit solch einem Kaliber führen, müssen jetzt nicht mehr die Gelegenheit verstreichen lassen, Frischlinge dieser Altersklasse zu erlegen», teilte LJV-Präsident Dieter Mahr mit.
Die sogenannte kleine Kugel wird in der Regel bei der Jagd auf «Beutegreifer» wie Fuchs, Marder und Dachs eingesetzt. Bisher waren bei Wildschweinen nur Geschosse ab 6,5 Millimetern zugelassen.
Der Verband begrüßte die neue Allgemeinverfügung. «Es gilt, jede Chance zu nutzen, um den Wildschweinbestand in Rheinland-Pfalz zu senken», sagte Mahr. Die Jagd auf Frischlinge habe «höchste Priorität», da diese Altersklasse den größten Anteil der Population darstelle.
Auch angesichts eines drohenden Ausbruchs der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) sei die neue Erlaubnis für die Frischlingsjagd bedeutsam, sagte der Verbandssprecher. Um bei Seuchenausbruch eine schnelle Ausbreitung der ASP zu verhindern, setzten die Jäger auf eine weitere Senkung der Schwarzkittel-Population. Für das vergangene Jagdjahr zeichne sich bei den erlegten Wildschweinen eine neue Rekordzahl ab, sagte er.