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11.10.2018 | 08:54 | Jagdjahr 2017/18 

Rekordstrecke beim Schwarzwild in Brandenburg

Potsdam - Brandenburgs Jägerschaft hat nach den Worten von Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger im vergangenen Jagdjahr wieder für neue Rekorde gesorgt: Niemals zuvor wurde so viel Schalenwild erlegt.

Wildschweinjagd 2017/18
Ergebnisse des Jagdjahres 2017/2018 in Brandenburg: Neue Rekordstrecke beim Schwarzwild. (c) proplanta
„In Anbetracht des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Belgien gilt es, die Intensivierung der Schwarzwildbejagung fortzuführen. Politiker und Jägerschaft stehen hier gemeinsam in der Verantwortung.“

Laut Jagdstatistik für das Land Brandenburg liegt die Gesamtstrecke im Jagdjahr 2017/2018 an erlegtem Schalenwild mit 176.418 Stück noch einmal um vier Prozent über dem Vorjahreswert.

Die Ergebnisse im Einzelnen:



Für das Streckenplus sorgte allein die enorm hohe Schwarzwildstrecke, die Brandenburgs Grünröcke im Streckenbuch verzeichnen konnten. Mit 89.819 Stück Schwarzwild wurde eine neue Rekordstrecke erreicht. „Das gab es in Brandenburg noch nie, bereits jedes zweite erlegte Stück Schalenwild zählt zu den Schwarzkitteln“, so Vogelsänger, der sich über diese hohe Strecke sichtlich erfreut zeigte.

Das Ministerium hat in Zusammenarbeit mit Kreisverwaltungen und Veterinärbehörden ein Maßnahmenpaket zur Reduzierung des Schwarzwilds beschlossen. Dazu zählen auch Prämienregelungen für die Erlegung von Schwarzwild. Mit der Freigabe künstlicher Lichtquellen und der Aufhebung der Schonzeit für Bachen, die keine Frischlinge führen, wurden die Möglichkeiten bei der Jagdausübung verbessert und hinderliche Restriktionen abgebaut. „Ein großes Lob an die vielen aktiven Jäger und Jagdhelfer, die sich mit viel Leidenschaft und hohem zeitlichen Einsatz bemüht haben, die Schwarzwildstrecke zu erhöhen“, so Brandenburgs Minister weiter.

Die hohen Streckenzahlen beim Schwarzwild zeugen allerdings von einer anhaltend großen Schwarzwilddichte im Land. Angesichts der vorrückenden ASP in den Nachbarländern Deutschlands bleiben vorbeugende Maßnahmen zur Abwehr der Seuche auf der Agenda. Die intensive Bejagung des sehr anpassungsfähigen Schwarzwilds muss auch in den kommenden Jahren oberste Priorität haben.

Im Gegensatz dazu konnten bei den anderen Schalenwildarten die Vorjahresergebnisse nicht ganz erreicht werden.

Beim Rotwild wurde eine Strecke von 8.901 Stück Rotwild realisiert. Das sind 17 Prozent weniger als im Jagdjahr 2016/2017. Hohe Streckenanteile haben daran Oder-Spree (13 Prozent) und Ostprignitz-Ruppin (12 Prozent).

Die Damwildstrecke sinkt weiter und erreicht 2017/18 nur noch eine Höhe von 10.735 Stück. Das sind 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Die höchsten Anteile an der Landesstrecke erbrachten wie schon im Vorjahr die Landkreise Oberhavel (30 Prozent), Uckermark (27 Prozent) und Potsdam-Mittelmark (17 Prozent).

Weiter gesunken ist auch die Muffelwildstrecke. Es konnten insgesamt 523 Mufflons erlegt werden, 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Landkreis Oberhavel trug 39 Prozent, die Uckermark 24 Prozent zur Landesstrecke bei.

Die zuletzt angestiegene Rehwildstrecke ist im Jahr 2017/2018 minimal gesunken. Mit insgesamt 66.440 Stück Rehwild liegt die Strecke 3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Allerdings wurden erneut deutlich mehr Böcke als Ricken erlegt. Die höchsten Strecken verzeichneten Ostprignitz-Ruppin (16 Prozent) und Uckermark (12 Prozent).

Auch der Streckentrend der meisten Niederwildarten zeigt weiterhin nach unten.

Landesweit wurden 2.564 Feldhasen erlegt. Das sind 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass wiederum zwei Drittel der Strecke Verkehrsopfer sind.

Eine leichte Steigerung verzeichnet die Kaninchenstrecke. 61 Tiere konnten erlegt werden, 16 mehr als im Vorjahr.

Die Fasanenstrecke ist im betrachteten Zeitraum nur noch dreistellig. 898 erlegte Fasane bedeuten ein Streckenminus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nennenswerte Strecken bei Feldhasen und Fasanen konnten wieder nur im Landkreis Märkisch-Oderland erzielt werden.

Auch die Entenstrecke sinkt weiter deutlich ab. Im zurückliegenden Jagdjahr konnten 5.325 Enten erlegt werden. Das sind 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Enten wurden in der Uckermark erbeutet.

Die Gänsestrecke beträgt 4.813 Stück und liegt damit 6 Prozent über der Strecke des Vorjahres. In Potsdam-Mittelmark wurden die meisten Gänse erlegt.

Die Strecke der Ringeltaube konnte hingegen das Vorjahresniveau nicht annähernd erreichen. 1.489 dieser Vögel bedeuten ein Minus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.  Potsdam-Mittelmark vermeldet die meisten Abschüsse.

Unterschiedlichen Trends zeigen die Strecken der Raubwildarten.

Der Trend der Rotfuchsstrecke ist wie schon im Vorjahr weiter rückläufig. Eine Strecke von 23.726 erlegten Füchsen bedeutet ein Streckenminus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. In Märkisch-Oderland und der Uckermark wurden die meisten Füchse erlegt.

Die Strecke der Steinmarder ist geringfügig auf jetzt 1.439 Exemplare gefallen. Die höchste Strecke meldete wiederum Märkisch-Oderland.

Die Dachsstrecke stagniert weiterhin. Im Jagdjahr 2017/2018 wurden 4.214 Dachse erlegt, also lediglich zwei weiniger als im Vorjahr. In der Uckermark war sie am höchsten.

Unaufhaltsam steigt die Jagdstrecke bei den Waschbären. Mit 35.785 erlegten Tieren erreicht sie abermals eine neue Rekordhöhe und übertrifft das Vorjahresergebnis um deutliche 27 Prozent. Der Barnim hat daran mit über 5.000 erlegten Waschbären den höchsten Anteil.

Nach zuletzt steigender Tendenz ist die Marderhundstrecke wieder gesunken. Es wurden 7.207 Exemplare erlegt. Das sind nur 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich der Landkreise liegt die Uckermark mit über 1.000 Exemplaren ganz vorn.

Ein leichter Anstieg ist bei der Minkstrecke zu vermelden. Sie liegt bei 188 Tieren. Das sind 26 mehr als im Vorjahr. Im Havelland wurden wieder die meisten Minke erlegt.
Streckenangaben im Land Brandenburg für das Jagdjahr 2017-18Bild vergrößern
Streckenangaben im Land Brandenburg für das Jagdjahr 2017-18
mlul-brandenburg
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