Was über Bäume weniger bekannt ist: Sie können sich auch gegenseitig helfen, gegen Feinde wehren und auf eine gewisse Art sogar dazulernen: Der
Förster Peter Wohlleben hat in seinem Buch «Das geheime Leben der Bäume» Erstaunliches über Bäume zusammengetragen.
Drei Beispiele:
Bäume helfen sich: Wohlleben entdeckte einen uralten Baumrest, der von umstehenden Buchen am Leben erhalten wurde - sie pumpten über ihre Wurzeln Zuckerlösung in den Stumpf. Bäume unterstützen demnach kranke oder schwächelnde Nachbarn. Und sie verhindern damit, dass ihr Tod ein Loch ins Kronendach reißt. Das komme aber nur in natürlichen Wäldern vor, nicht in gepflanzten Forsten.
Bäume wehren sich: Setzen Waldarbeiter die Säge an, hat ein Baum keine Chance. Anders sieht das bei anderen Feinden aus. Schirmakazien in den Savannen Afrikas leiten Giftstoffe in ihre Blätter, wenn sie von Giraffen angeknabbert werden - und warnen über ein Gas andere Akazien in der Nähe, die ebenfalls Giftstoffe einlagern. Ulmen und Kiefern können über Lockstoffe kleine
Wespen anlocken, die ihre Eier in Raupen ablegen. Eichen leiten Gerbstoffe in Rinde und Blätter ein, um Insekten abzuschrecken oder umzubringen.
Bäume lernen: Bäume haben weder Augen noch Ohren noch Hirn. Lernen können sie trotzdem, wie Wohlleben am Bespiel von Fichten beschreibt: Sie können sich durch Durst-Phasen eine gewisse Sparsamkeit aneignen und teilen sich ihr Wasser im Boden auch dann noch besser ein, wenn wieder genug Feuchtigkeit vorhanden ist.