Borkenkäferplage, Trockenheit, Baumsterben - für den Wald in NRW geht ein schlimmes Jahr zu Ende. 2020 kommt es für die Fichte wohl noch mal heftiger. Aber auf den Kahlflächen wird es erste Zeichen für einen erneuerten Wald geben. (c) proplanta
«Wir werden mit den Waldbesitzern versuchen, die Flächen, auf denen keine Bäume stehen, wiederzubewalden», sagte der Leiter des Landesbetriebs, Andreas Wiebe. Das werde aus ökonomischen und ökologischen Gründen eine Mischung aus dem sein, was selbst nachwachse und was nachgepflanzt werde. Ziel sei am Ende eine breite Mischung von Baumarten, um dem
Klimawandel gewachsen zu sein.
Der Zustand der Forste in NRW hat sich 2019 weiter verschlechtert. Nur etwa jeder fünfte Baum hat dem Umweltministerium zufolge keine Schäden. Stürme, Trockenheit und
Borkenkäfer schädigen die
Wälder erheblich.
«Grundsätzlich werden es alle Baumarten schwer haben, weil wir noch immer zu wenig Wasser in den tieferen Schichten des Bodens haben», sagte Wiebe. Es sei zu befürchten, dass es 2020 noch mal mehr tote Fichten geben werde als 2019. Ob die Spitze der Borkenkäferplage schon erreicht werde, sei noch unklar.
Die Forstleute würden die weitere Entwicklung des Waldes auf Schadensflächen individuell beobachten. «Wir werden erst mal sehen, ob sich andere Baumarten von selber ansamen und dann in angemessener Geschwindigkeit - ohne lange zu zögern und ohne vorschnell zu sein - andere Baumarten einbringen», sagte Wiebe. Das seien dann Arten, die voraussichtlich besser mit den zukünftigen Klimabedingungen zurecht kämen wie Weißtanne, Eiche oder auch Douglasie und Roteiche.
Die grundsätzliche Entscheidung, wie es mit dem Wald weitergehe, träfen immer die
Waldbesitzer selbst. Der Landesbetrieb biete dazu eine kostenlose Beratung an.