«Mich hat die
Jagd jedenfalls bewusster gemacht. Ich verzichte häufiger auf Fleisch», sagte der Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Die Mentalität «Würstchen aus der Dose, Strom aus der Steckdose und Wohlstand vom Staat» finde er fragwürdig. Das Verständnis für die Ursprünge gehe «in der gegenwärtigen Wohlfühlstagnation» Deutschlands verloren.
Auf die Frage, ob es ihn große Überwindung koste, auf ein Reh zu schießen, sagte
Lindner (39): «Der Moment des stillen Bedauerns ist eher nach dem Schuss. Wenn man das kleine Wesen erlegt im Gras liegen sieht - mit winzigen Hufen und Knopfaugen. Nur wenn man kein Herz hat, ist man da beim ersten Mal nicht gerührt.»
Er habe aber «ganz bewusst entschieden, mit viel Aufwand den Jagdschein zu erwerben», sagte Lindner. «Ich bin gern im Wald, wo ich als Kind viel Zeit verbracht habe. Die Jagd ist auch eine bewusste Form der Lebensmittelproduktion. Der Wohlstandsfleischesser an der Kühltheke ist schnell entfremdet von der Natur.»
Oft werde vergessen, dass die Jagd eine Funktion für den
Naturschutz habe. Der Wildbestand müsse reguliert werden, da der Bestand sonst so stark wachse, dass
Wälder und Landwirtschaft Schaden nähmen.