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01.12.2017 | 09:04 | Baumkronen 

Zustand der Buchen deutlich verbessert

Mainz - Der Anteil der deutlich beschädigten Bäume in Rheinland-Pfalz ist auf 24 Prozent zurückgegangen.

Buche Waldzustandsbericht 2017
Nach lichten Baumkronen im Vorjahr sind die Buchen 2017 wieder besser in Form. Trotzdem ist nur gut ein Viertel aller Bäume in Rheinland-Pfalz frei von Schäden. (c) proplanta
Im Vorjahr seien es noch 27 Prozent gewesen, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) bei der Präsentation des Waldzustandsberichts 2017 am Donnerstag in Mainz. Speziell bei der Buche habe sich der Kronenzustand deutlich verbessert. Die Baumart habe ihre Knospen in diesem Jahr auffallend spät ausgetrieben, sagte Joachim Block von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF). So hätten die Buchen das Problem des Frosts im Frühjahr umgangen, durch den anderweitig viele Blüten und Knospen erfroren seien.

Für den Bericht hat das FAWF im Juli knapp 3.900 Bäume an 161 Standorten in Rheinland-Pfalz untersucht. Mit einem Anteil von knapp 22 Prozent ist die Buche die häufigste Baumart im Land. Im Jahr 2016 habe sie einen sehr hohen Fruchtbehang gehabt, wodurch sich die Kronen gelichtet hätten. In diesem Jahr hätten die Buchen erwartungsgemäß so gut wie keine Früchte getragen, teilte das Umweltministerium mit. Dadurch konnten die Bäume ihre Kraft in die Belaubung der Baumkronen investieren. Im Gegensatz dazu zeigte die Eiche etwas lichtere Kronen. Sie macht rund ein Fünftel der Bäume im Land aus. Auch der Zustand von Kiefer, Douglasie und Lärche verschlechterte sich etwas.

Insgesamt wiesen wie im vergangenen Jahr 73 Prozent der Bäume mindestens leichte Schäden auf. Bundesweit liege Rheinland-Pfalz damit im Mittelfeld. Der Klimawandel sei die Hauptursache für die Schäden, sagte Höfken. Der Wald unterliege witterungsbedingten Belastungen. Von Juli 2016 bis Juni diesen Jahres habe der Wald unter Trockenheit gelitten. «Unser Wald spiegelt den Stand des Klimawandels in Rheinland-Pfalz wider.»

Wichtig sei deshalb die Reduktion der klimaschädigenden Emissionen. «Wenn es uns nicht gelingt, das Klima zu schützen, können wir auch die Umwelt nicht schützen», sagte die Ministerin. Denn auch die Wälder seien Klimaschützer. In Deutschland würden pro Jahr 127 Millionen Tonnen CO2 durch Wälder und Holzprodukte der Atmosphäre entzogen.

Bock betonte auch die Bedeutung von Nährstoffnachhaltigkeit und erklärte die Vorteile des «unordentlichen Waldes». Herumliegende Äste und Stämme seien keine wirtschaftliche Verschwendung. Bei ihrer Zersetzung führten sie dem Wald vielmehr wichtige Nährstoffe zu. Diese gingen verloren, wenn das Holz aus dem Wald geholt und der Nährstoffkreislauf unterbrochen würde. Wie stark man das Holz in einem Wald nutzen dürfe, hänge auch mit den Nährstoffvorräten im Boden zusammen.
dpa
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