Demnach dürfte eine steigende Nutzung von Bioplastik den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen zunächst sogar erhöhen. Die Erzeugung großer Mengen nachhaltiger Kunststoffe verändere nämlich die
Landnutzung, und dadurch könnten global gesehen vermehrt
Wälder zu Ackerflächen umgewandelt werden, erklären die Forscher. In der Folge gelangten große Mengen
Treibhausgase in die Atmosphäre.
Zwar handelt es sich dabei den Wissenschaftlern zufolge um einen einmaligen Effekt; allerdings dauere es mehr als 20 Jahre, bis er durch die erzielten Einsparungen wettgemacht werde. Die Erzeugung von Bioplastik aus Nutzpflanzen sei somit keine effiziente Strategie, das Klima zu schonen, zumal weitere negative Effekte wie steigende
Nahrungsmittelpreise zu befürchten seien.
Als Alternative empfehlen die Forscher, Bioplastik aus pflanzlichen Abfällen herzustellen. Auch zur Lösung des Müllproblems in den Weltmeeren taugen die nachhaltigen Kunststoffe offenbar nicht. Laut den Bonner Wissenschaftlern wird Plastik aus Pflanzen nicht zwingend leichter abgebaut als solches aus Erdöl. Der Vorteil von Bioplastik liege allerdings darin, dass die knapper werdenden Vorräte von fossilen Brennstoffen geschont würden. Zum Schutz der Umwelt sei es aber sinnvoller, Kunststoffe materialsparend einzusetzen und möglichst vollständig wiederzuverwerten.