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29.10.2018 | 08:49 | Umweltschutz 

Deutscher Umweltpreis 2018 verliehen

Erfurt - Wissenschaftler aus Bremerhaven und Leipzig, die zum Schutz des Wassers und der Ozeane beitragen, sind mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden.

Meeresforschung
Bundespräsident Steinmeier bescheinigt ihnen Pioniergeist: Eine Tiefseeforscherin und ein Team aus Abwasserexperten teilen sich den Deutschen Umweltpreis 2018. Sie kämpfen gegen Umweltzerstörung. (c) proplanta
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte die mit 500.000 Euro höchstdotierte Umweltauszeichnung Europas am Sonntag in Erfurt. Die teilen sich in diesem Jahr die Meeresbiologin Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven sowie ein interdisziplinäres Team von Abwasserforschern aus Leipzig.

Zu dem Team gehören Roland Müller, Manfred van Afferden und Mi-Yong Lee vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig sowie Wolf-Michael Hirschfeld als Initiator des Demonstrationszentrums für dezentrale Abwasserbehandlung.

Verabschiedet wurde bei der Preisverleihung eine Erklärung für Vielfalt und Toleranz, mit der das Kuratorium der Bundesstiftung Umwelt ein Zeichen gegen Populismus, Gleichgültigkeit gegenüber Fakten, unverantwortliche Vereinfachungen und Tabubrüche setzen will.

Steinmeier bescheinigte Boetius Pionierarbeit bei der Erforschung der Tiefsee und der Bedeutung von Bakterien, die dafür sorgen, dass nur ein Teil des klimaschädigenden Methans vom Meeresgrund in die Atmosphäre gelangt. Sie habe außerdem dazu beigetragen, das Wissen über die Wechselwirkungen von Polareis und Weltklima zu verbessern.

Die Forscher aus Leipzig hätten ein neues System entwickelt, mit dem Abwasser direkt vor Ort geklärt und zur Bewässerung eingesetzt werden könne. Es diene bereits dazu, Menschen in Jordanien zu sauberem Wasser zu verhelfen - einem Land, das trotz Wassermangels mehr als 650.000 Flüchtlingen Zuflucht gewähre.

Boetius sagte, selbst in der noch wenig erforschten Tiefsee würden Wissenschaftler ständig auf Spuren der Zivilisation treffen. Ihr sei wichtig, dass die Menschen begriffen, «dass das unsere Grundlagen sind». Sie warnte vor Tiefseebergbau etwa bei der Suche nach Mangan und Kobalt. Es sei überhaupt nicht klar, welche Folgen das für den Tiefseeboden habe, ob er sich davon überhaupt erholen könnte.

Der Bundespräsident mahnte in Erfurt mehr Miteinander bei den dringlichen Aufgaben im Umwelt- und Klimaschutz an. Der Konflikt um den Hambach Forst vor einigen Wochen habe gezeigt, dass Auseinandersetzungen um Klima- und Umweltschutz mit wachsender Unerbittlichkeit auf allen Seiten ausgetragen würden. «Umwelt- und Klimaschutz sind Aufgaben, denen wir allen verpflichtet sind», sagt Steinmeier.

Die Kuratoriumsvorsitzende der Bundesumweltstiftung, Rita Schwarzelühr-Sutter, sagte, Umweltschutz habe keine Grenzen und keine eindimensionalen Antworten. Die Stiftung sei besorgt über einen gleichgültiger Umgang mit Fakten oder unverantwortliche Vereinfachungen durch Populisten, die Forschungsergebnisse in Frage stellten oder den Klimawandel leugneten.
dpa
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