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10.02.2019 | 15:10 | Verfärbtes Wasser 

Experten sollen Rätsel um blaues Trinkwasser lösen

Heidelberg - Das Rätsel um die blaue Verfärbung des Trinkwassers in Heidelberg und Dossenheim (Rhein-Neckar-Kreis) wird wohl noch bis mindestens Mitte kommender Woche nicht gelöst werden.

Trinkwasserversorgung
Es ist die Stunde der Spezialisten: Sie sollen durch aufwendige Analysen herausfinden, warum das Wasser in Heidelberg und Dossenheim sich blau verfärbt. Bürger und Behörden müssen sich aber noch gedulden. (c) proplanta
Es würden zusätzliche Wasserproben im Brunnen Entensee in Heidelberg und anderen Orten in der Gemeinde Dossenheim für aufwendige Laboruntersuchungen entnommen, teilte das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises am Freitag mit.

Die Ergebnisse werde nicht vor Mitte kommender Woche feststehen. «Wir steigen nun in die tiefere Ursachenforschung ein», sagte ein Sprecher des Rhein-Neckar-Kreises am Freitag. Für die Uniklinik und das Studierendenwerk Heidelberg hatte der Wasseralarm am Donnerstag massive Folgen.

Mehrere Bürger der Gemeinde Dossenheim hatten am Donnerstagmorgen die leichte Blaufärbung gemeldet. Mitarbeiter des Landratsamtes hatten die Aussagen überprüft und bestätigt, dass sie zuträfen. Daraufhin waren Bewohner in Dossenheim und Heidelberg aufgefordert worden, kein Leitungswasser mehr zu nutzen.

Am Donnerstagnachmittag hatten die Behörden dann Entwarnung gegeben. Analysen hatten zunächst keine Hinweise auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung ergeben.

Das Hygiene-Institut der Uniklinik Heidelberg und das Technologiezentrum Wasser sind nun mit der feinstofflichen Analyse befasst. «Wir haben keinen konkreten Stoff im Verdacht», sagte der Leiter des Gesundheitsamtes für den Rhein-Neckar und die Stadt Heidelberg, Rainer Schwertz.

«Wir können verstehen, dass die Bürger und die Öffentlichkeit die Ursache wissen wollen.» Eine Beobachtung dieser Art habe er selbst auch noch nie gemacht: Das Wasser erscheine in kleinen Mengen klar, habe aber in größeren Mengen einen «diskreten Blauschimmer».

Bei der Standardanalyse hätten auch die Metallverbindungen, die ursächlich hätten sein können, im Normbereich gelegen. Schwertz betonte, es habe keinerlei Meldungen über gesundheitliche Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit der Verfärbung gegeben.

Das Studierendenwerk Heidelberg hatte Hunderte von mit Leitungswasser gekochten Essen vorsorglich weggeworfen. «Uns ist ein massiver Schaden entstanden. Wir prüfen, ob das ein Versicherungsfall ist», sagte eine Sprecherin.

Auch die Auswirkungen des Wasseralarms auf die Uniklinik Heidelberg waren gravierend. Der Normalbetrieb wurde auf Notbetrieb umgestellt, der Krisenstab trat mehrfach zusammen, wie das Krankenhaus mitteilte.

Es wurden nur noch Notfälle behandelt und laufende Operationen zu Ende geführt. Die Küche stellte ihren Betrieb ein; die Patienten mussten sich mit Lunchpaketen und in der Mikrowelle erwärmten Tiefkühlgerichten begnügen. Bereits gekochte Mahlzeiten mussten weggeworfen werden. Als die weitere Entwicklung noch nicht abzusehen war, hatte die Klinik Verbrauchsgüter wie Desinfektionsmittel und Trinkwasser in großen Mengen geordert.
dpa/lsw
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