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15.07.2019 | 09:51 | Insektenfreundliche Saatgutmischungen 

Oldenburger Forscher wollen mehr Insekten auf Kuhweiden bringen

Oldenburg - Mehr Insekten auf Äckern und Weiden: Das ist das Ziel eines EU-Projektes, an dem Wissenschaftler aus Oldenburg mitarbeiten.

Kuhweide
Beim Futteranbau für Kühe achten Landwirte in der Regel nicht darauf, ob ihre Wiesen insektenfreundlich sind. Forscher aus Oldenburg wollen das ändern und zeigen, wie Naturschutz ohne Ertragseinbußen funktioniert. (c) proplanta
Ziel sei, herauszufinden, wie landwirtschaftliche Flächen insektenfreundlicher werden können, ohne dass der Ertrag sinkt, sagte der Leiter der Oldenburger Forschungsgruppe, Prof. Dirk Albach. Bei den Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen geht es um Weiden und Grünland.

Die Forscher wollen Saatgut entwickeln, das viele Blühpflanzen auf landwirtschaftliche Flächen bringt, aber für die Kühe den gleichen Nährwert bietet. «Wir sind jetzt dran, mit den Saatgutunternehmen die speziellen Saatgutmischungen zusammenzustellen», sagte Albach.

Die neuartigen Mischungen sollen im Herbst auf experimentellen Flächen ausgesät werden. Rund 20 Hektar stehen für die Versuche bereit. Die Flächen sollen über die Projektzeit von rund drei Jahren bewirtschaftet und gemäht werden. Mittels Fallen und per Beobachtung wollen die Wissenschaftler prüfen, ob es mehr Insekten gibt. Zudem untersuchen sie, ob sich der Ertrag der Milchviehhalter ändert.

Neben neuen Saatgutmischungen wollen die Projektverantwortlichen Handlungsempfehlungen für Landwirte erarbeiten. Zudem soll geprüft werden, wie die Insektenvielfalt am besten erfasst werden kann. Die Landwirte sollen eng eingebunden werden. «Sie sind auch daran interessiert, den Konflikt zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu minimieren», sagte der Biologe Albach.

An dem EU-Projekt sind nach Angaben der Uni Oldenburg insgesamt 16 Partner aus sechs Nordsee-Anrainerstaaten beteiligt. Die Leitung liegt demnach beim britischen Game & Wildlife Conservation Trust.

Über ein europäisches Programm wird das Projekt mit 4,1 Millionen Euro gefördert. Hintergrund der Bemühungen ist, dass die Zahl der Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge abnimmt, da es für sie immer weniger Blühpflanzen gibt.
dpa/lni
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