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01.11.2019 | 03:21 | Emissionseinsparung 

Treibhausgasemissionen durch Biokraftstoffe drastisch reduzieren

Bonn - Mit über 3,5 Millionen Tonnen Biokraftstoffen setzte die Branche im Quotenjahr 2018 sechs Prozent mehr Biokraftstoffe als im Vorjahr in Deutschland ein.

Biokraftstoffe
(c) proplanta
Durch die Verwendung der Biokraftstoffe wurden 9,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent vermieden. Damit beträgt die durchschnittliche Gesamteinsparung von Treibhausgasemissionen 83,8 Prozent. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) legt ihren jährlichen Evaluations- und Erfahrungsbericht vor.

3,538 Millionen Tonnen Biokraftstoffe mit einem Energiegehalt von 120 Petajoule wurden 2018 in Deutschland in Verkehr gebracht. Wie in den Vorjahren hatte Biodiesel (FAME) daran mit 72 Prozent den größten Anteil. Dieser wurde hauptsächlich aus Abfällen und Reststoffen hergestellt. Bioethanol machte knapp 26 Prozent aller Biokraftstoffe aus, überwiegend hergestellt aus Mais und Getreide.

Geänderte Bezugsgröße für Berechnung der Emissionseinsparung



Im Berichtsjahr kam es zu einer Änderung der Bezugsgröße für die Ermittlung der Emissionseinsparung. Bis zum Quotenjahr 2017 galt ein einheitlicher Vergleichswert für fossilen Kraftstoff und damit einheitlich für alle weiteren Berechnungen.

Ab dem Quotenjahr 2018 sieht die Gesetzgebung neben einem neuen Basiswert zur Berechnung der Quotenhöhe jetzt individuelle Vergleichswerte für Otto- und Dieselkraftstoffe vor. Diese individuellen Vergleichswerte werden von der Biokraftstoffquotenstelle für die Berechnung der Erfüllung der jeweiligen Treibhausgasminderungsquoten zugrunde gelegt.

Die BLE verwendet daher im Bericht für 2018 die individuellen Werte der einzelnen fossilen Kraftstoffarten zur Ermittlung der eingesparten Emissionen. Dies führt zu einem Bruch der Zeitlinie bei den Emissionseinsparungen (Kapitel 6.4 im Bericht).

Neue Bezugsgröße wirkt sich nicht auf entstandene Emissionen aus



Während sich der fossile Vergleichswert zur Berechnung der Einsparung geändert hat, bleibt die Höhe der durch Biokraftstoffe entstandenen Emissionen unbeeinflusst. Sie beträgt wie im Vorjahr rund 1,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.

Einsparung bei Biobrennstoffen bleibt konstant



Für 30 Petajoule flüssiger Biobrennstoffe wurde eine Vergütung nach dem EEG beantragt. Rund 85 Prozent dieser Biobrennstoffe waren Dicklauge aus der Zellstoffindustrie und elf Prozent Pflanzenöle. Die Gesamteinsparung der Treibhausgasemissionen aller Biobrennstoffe beläuft sich wie im Vorjahr auf rund 93 Prozent gegenüber fossilen Brennstoffen. Durch ihren Einsatz konnten rund 2,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent vermieden werden.

Hintergrund



Die Ziele der EU sind Treibhausgasemissionen zu verringern, den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb der EU zu steigern und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Die entsprechenden Richtlinien sind durch Verordnungen in nationales Recht umgesetzt.

Die BLE überwacht die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien der EU-Richtlinie in Deutschland und stellt der Bundesregierung Daten zum Status der Zielerreichung zur Verfügung. Damit liefert sie gleichzeitig eine Datenbasis für die Maßnahme Nr. 16 „Kraftstoffmix und Entwicklung fortschrittlicher Biokraftstoffe“ im Klimaschutzprogramm 2030.

Der Evaluations- und Erfahrungsbericht 2018 steht ab sofort in der Rubrik „Informationsmaterial“ unter www.ble.de/biomasse zum Herunterladen bereit. Zusätzlich werden Hintergrunddaten (Kapitel 10) in kompakter Form bereitgestellt. Eine englischsprachige Version wird voraussichtlich Ende 2019 als Download verfügbar sein.
ble
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