Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

Geschichte der Baumwolle

Baumwolle | Geschichte | proplanta.de
Baumwolle ist eine sehr alte Kulturpflanze, sie wird seit mindestens 5.000 Jahren zu Stoffen und Kleidung verarbeitet. Gewebe und Schnüre wurden sowohl in Asien als auch in der Neuen Welt unabhängig voneinander erfunden. Nach archäologischen Funden wurde sie schon ca. 3.000 v. Chr. im Industal sowie um 2.500 v. Chr. in Peru verarbeitet und um 500 v. Chr. in Ägypten angebaut.

In Deutschland wurde die Baumwolle erst im Mittelalter bekannt, hatte aber Jahrhunderte lang kaum Bedeutung. Leinen, Hanf und Wolle waren hier bis ins 19. Jahrhundert die wichtigsten Lieferanten für alle Textilien. In England wurde ab dem späten 17. Jahrhundert Baumwolle versponnen und verwebt. Damals musste die leichte reißfeste Faser noch in Handarbeit von den zahlreichen Samenkörnern getrennt werden.

Das änderte sich mit der Erfindung verschiedener Maschinen Ende des 18. Jahrhunderts in England. Die Spinnmaschine (Spinning Jenny) und der mechanische Webstuhl ermöglichten die kostengünstige Massenproduktion in Europa. Die Entkörnungsmaschine (Cotton Gin) war dann die Grundlage für den weltweiten Siegeszug der Baumwolle.

Mit dem Bevölkerungsanstieg, der Industriealisierung und Kolonisierung außereuropäischer Länder, entwickelte sich die Baumwolle dann rasch zu einer Weltwirtschaftspflanze mit einem Marktanteil von 80 % aller Fasern.

Im 20. Jahrhundert bekam die Baumwolle allerdings zunehmend Konkurrenz durch industriell hergestellte Fasern (Polyesterfasern). Aber auch heute noch, Jahrzehnte nach der Erfindung von Synthetikfasern, hat Baumwolle einen weltweiten Anteil von 40 % aller Textilien.
Spinnig JennyBild vergrößern
Spinnig Jenny - sie ermöglichte die kostengünstige Verarbeitung der Baumwolle
Eli Whitney erfand 1793 die Entkörnungsmaschine Cotton GinBild vergrößern
Eli Whitney erfand 1793 die Entkörnungsmaschine ("Cotton Gin")