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Braugerstenanbauer werden umworben (31.01.2007)

Braugerstenanbauer werden umworben 31.01.2007 - Gerste Nachrichten rund um die Gerste

Braugerstenanbauer werden umworben

Die Zapfhähne in den Kneipen werden sicherlich nicht leer laufen, aber der Rohstoff für die Bierbrauer ist zurzeit weltweit knapp: Braugerstenanbauer werden wieder umworben. Dies wurde nach Umfragen des Landvolk-Pressedienstes auf der Braugerstenschau in Peine deutlich.

Im vergangenen Jahr hatte die Witterung die Erträge heftig beschnitten, mit einer Gesamterzeugung von 65.000 t Braugerste haben die Landwirte in den klassischen Anbauregionen der Lüneburger Heide einen historischen Tiefststand erreicht. Im Jahr 1999, dem bisher besten Jahr für die Braugerste, lag die Produktion mit 250.000 t fast viermal so hoch. Und selbst mit dieser Menge können die hiesigen Erzeuger den Bedarf der Mälzereien als Verarbeitungsindustrie noch nicht decken: 360.000 t Braugerste benötigen sie zur Malzherstellung für die Bierbrauer.

Erstmals seit vielen Jahren schlägt sich das knappe Angebot auf die Preise nieder. Für die im Frühjahr bevorstehende Aussaat und Ernte im Sommer 2007 können Landwirte ihre Braugerste über Vorverträge zum Preis von 160 Euro/t verkaufen. Obwohl viele Landwirte ihre Flächen bereits für Bioenergie, Winterroggen oder andere Feldfrüchte verplant haben, rechnet Hans Jürgen Seele als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Niedersächsischen Braugerstenanbaues wieder mit einem wachsenden Interesse der Erzeuger. „Die Phase der Tiefstpreise ist vorbei“, prognostiziert Seele, „die Rentabilität der Braugerste steigt wieder“.

Und dass die Niedersachsen in der Braugerstenerzeugung ihr Handwerk verstehen, bewies erneut die hohe Qualität der vorgestellten Partien bei der Braugerstenschau in Peine. Als Bester wurde Holger Leiffer aus Hornhof im Landkreis Celle für eine Probe der Sorte „Barke“ ausgezeichnet. Für die kommende Aussaat empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft die Sorten „Braemar“ sowie „Christina“ und „NFC Tipple“. Die Kunst des erfolgreichen Braugerstenzüchters besteht darin, die Wünsche der Verarbeiter nach guten Verarbeitungsqualitäten und der Landwirte nach hohen Erträgen gleichermaßen zu erfüllen. (LPD)