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Getreideblattläuse

Getreideblattläuse - Gerste Schädlinge | www.proplanta.de

Getreideblattläuse

Große Getreideblattlaus (Sitobion avenae),
Hafer- oder Traubenkirschenblattlaus (Rhopalosiphum padi),
Bleiche Getreideblattlaus (Metopolophium dirhodum)

Schadbild


Die Getreideblattläuse verursachen durch ihr Saugen an Blättern und Ähren kein spezifisches Schadbild. Bei starkem Befall sind vor allem die Ährenspindel und der Spelzgrund dicht besiedelt und solche Ähren erscheinen kurz vor der Reife schmaler als die gesunden. Auf stark befallenen Blättern erscheinen helle Flecken, später vergilben die Blätter.


Biologie des Schädlings

Die Getreideblattläuse durchlaufen einen vollständigen Entwicklungszyklus (Holozyklus) mit Wechsel von ungeschlechtlicher und geschlechtlicher Vermehrung und Überwinterung im Eistadium. Für R. padi und M. dirhodum ist die Gerste (aber auch Weizen, Hafer und Roggen sowie andere Gräser) nur der Sommerwirt, im Herbst wandern sie auf die Gemeine Traubenkrische (Prunus padus) bzw. Wild- und Gartenrosen. S. avenae wechselt nicht den Wirt, als Winterwirte dienen Wintergetreide und Gräser.

Merkmale der Schädlinge

Große Getreideblattlaus: 2 - 3 mm groß, schmal, grün oder rötlichbraun mit dunkler Rückengmentierung, Hinterleibsröhrchen schwarz und spitz zulaufend, die Fühler sind nahezu körperlang.


Haferblattlaus:1,5 - 2,3 mm groß, rundlich bis oval, olivgrün bis bräunlich, zwischen den Hinterleibsröhrchen rostrot, diese sind schwach pigmentiert.


Bleiche Getreideblattlaus
: 2 - 3 mm groß, schmal, hellgrün mit dunkelgrünem Mittelstreifen auf dem Rücken, Hinterleibsröhrchen hell, spitz zulaufend, doppelte Länge wie das
Schwänzchen, Fühler sind körperlang

Verbreitung


Die Getreideblattläuse sind weltweit verbreitet.

Bedeutung

Die Schadenshöhe hängt von der Verteilung der Blattlauspopulation an der Pflanze, der Dauer und der Dichte der Besiedlung ab. Der unmittelbare Schade beruht auf der Minderung der TKM. Außerdem haben die Blattläuse eine Bedeutung als Virusüberträger (Gelbverzwergungsvirus, BYDV). Die größte wirtschaftliche Bedeutung hat die Große Getreideblattlaus.


Bekämpfung


Nach Befallskontrollen zwischen Beginn des Ährenschiebens und Ende der Blüte muss über eine erforderliche Bekämpfung entscheiden werden.
Als Richtwert gilt: 3 - 5 Blattläuse/Ähre bzw. ein Anteil von 60 - 80 % mit Blattläusen besetzter Ähren. Für nur an Blättern saugende Blattläuse gilt eine Bekämpfungsschwelle von 25 Blattläusen pro Halm zur Vollblüte. Auf Nützlinge sollte geachtet werden, da sie selbst hohe Befallsdichten zurückdrängen können.

Anmerkungen

R. padi und M. dirhodum und S. avenae gehören zu den Röhrenläusen (Familie Aphididae). Charakteristisches Merkmal dieser Familie sind zwei am Hinterleib herausragende Röhrchen, durch welche die Blattlaus ein klebriges Abwehrsekret ausscheidet, sobald sie von einem ihrer zahlreichen Feinde angegriffen wird. Das Sekret enthält zusätzlich ein Alarmpheromon, das Individuen derselben Art die Anwesenheit von Feinden signalisiert.

Die Blattläuse besitzen sehr feine Stechborsten, welche sie in die Siebröhren der Pflanzen vorschieben, um damit zuckerhaltige Assimilate aufzunehmen. Den Überschuss scheiden sie als Honigtau wieder aus. Auf diesen klebrigen Ausscheidungen siedeln sich schnell Rußtaupilze an, welche die Assimilation der Pflanze erheblich beeinträchtigen.