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Sommergerste wird meist mit Bier- oder Whiskyherstellung in Verbindung gebracht. Dass Gerste auch zum direkten Verzehr angebaut wird, ist weniger bekannt. Dabei gehört sie zu den ältesten Kulturgetreidearten. Zudem halten Ernährungswissenschaftler eine stärkere Einbindung von Gerste in die menschliche Ernährung für sinnvoll. Aufgrund ihres, im Vergleich zu anderen Getreidearten, höheren Beta-Glucangehaltes wird ihnen eine Stimulation des Immunsystems, Senkung des Cholesterinspiegels sowie Kontrolle des Blutzuckerspiegels zugeschrieben. Wegen der schleimbildenden Eigenschaften ist Gerste als diätetisches Nahrungsmittel bei Magen-Darm-Krankheiten zu empfehlen.
Dr. Karl-Josef Müller von der Getreidezüchtungsforschung Darzau stellte beim Pflanzenzüchterisch-Genetischen Kolloquium der Universitäten Göttingen und Hannover ein Projekt zur Züchtung von Sommerspeisegerste vor. Auf rund 1 000 Zuchtgartenparzellen werden in Darzau Zuchtstämme, Sorten und genetische Ressourcen der Sommergerste anhand morphologischer Unterschiede verglichen und auf Anbaueignung und Qualitäten selektiert.
Ziel ist die Entwicklung einer Speisegerstensorte, die durch Frohwüchsigkeit, das heißt Beschattung, Beikräuter regulieren kann und die widerstandsfähig vor allem gegenüber samenbürtigen Krankheiten ist. Das Korn sollte weiterhin frei dreschend und frei von Flecken sein. Im Projekt werden zusätzlich verschiedene Qualitätsparameter wie Amylosegehalt, lösliche Ballaststoffe sowie Eiweißausreifung untersucht. (aid)
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