Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

Preise für Wintergerste bleiben hoch (20.07.2007)

Preise für Wintergerste bleiben hoch 20.07.2007 - Gerste Nachrichten rund um die Gerste

Preise für Wintergerste bleiben hoch

Die Gerstenernte soll in vielen Regionen schwächer sein als im vergangenen Jahr. Insgesamt deutet sich ein um 10 bis 15 % niedrigeres Ergebnis als 2006 an. Somit könnten zwischen 8,0 und 8,5 (Vj.: 9,45) Mio. t zusammenkommen. Aufgrund von Zwiewuchs und abgeknickten Ähren war Gerste zuletzt nur noch mit größeren Verlusten zu bergen.

Gerste gefragt
Die Bilanz fällt in dieser Saison erneut eng aus. Im gerade zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahr wurde das Ernteangebot von immerhin 9,45 Mio. t, ergänzt um die 0,8 Mio. t aus BLE-Beständen, vom Markt zügig aufgenommen. Mit 2,4 Mio. t waren im Vergleich zum Vorjahr allein 50 % mehr Gerste ins Mischfutter gegangen. Der Nettoexport hatte sich bis einschließlich April auf 1,6 (Vj.: 1,8) Mio. t summiert. Wie viel Gerste in dieser Saison ins Futter geht, hängt maßgeblich vom Futtergetreideangebot insgesamt ab und wie sich Gerste preislich in das Gefüge einordnet. Für hiesige Anbieter kündigen sich zudem weitere Exportchancen vor allem nach Drittländern an, da das Angebot aus der Schwarzmeerregion weitaus kleiner ausfallen wird. Die Ukraine kann voraussichtlich nur 2,5 Mio. t exportieren. Im Vorjahr lag die Menge etwa doppelt so hoch.

Preise bleiben auf hohem Niveau
Den sonst üblichen Preisbruch hat es beim Übergang in das neue Wirtschaftsjahr nicht gegeben. Im Gegenteil, neuerntige Ware war schon im Vorfeld der Ernte stark umworben. So hatte das lebhafte Interesse der Exporthändler zu einem kräftigen Preisanstieg geführt, in den Häfen wurden zuletzt bis zu 176 EUR/t (ex Ernte, cif/franko) gezahlt. Auch die Mischer in den Veredelungsregionen boten im Wettbewerb um Ware attraktive Preise, frachtfrei Südoldenburg zuletzt bis 185 EUR/t.

Die diesjährigen Kurse sind auch für Anbieter an marktfernen Standorten attraktiv. So soll sogar aus dem mitteldeutschen Raum Ware in die Seehäfen geliefert worden sein. Der starke Wettbewerb zeigt sich auch in den weiten Spannen der Erzeugerpreise. Sie bewegen sich je nach Zielrichtung und Abnehmer bundesweit zwischen 136 und 175 EUR/t, im Schnitt liegen sie mit knapp 157 EUR/t etwa 73 % über dem Vorjahr. Netto ist es aufgrund der diesjährig angefallenen Trocknungs- und Aufbereitungskosten allerdings nicht soviel. Die Zeit der Überschussproduktion von Gerste scheint angesichts des gestiegenen Bedarfs sowie leerer Interventionsläger vorbei zu sein. Gerste bleibt gefragt und dürfte somit auch im weiteren Verlauf der Saison sehr hoch bewertet werden. (ZMP)