Beruf & Bildung

weiter blätternzurück blättern5/10vorwärts blättern
Seite drucken
Bewerbungsgespräch (c) stockyimages - fotolia.com
Donnerstag, 25.04.2024
Doppelabschluss-Programm EUR-ORGANIC:  Eintrittskarte in den europäischen Ökosektor

Bio-Produkte verlangen umfassendes Know-how – nicht nur im Anbau, der Tierhaltung, der Produktqualität oder der Ökonomie, sondern auch über Verarbeitung und Handel sowie bei Beratung, Zertifizierung und Marketing oder zu gesellschaftlichen Fragestellungen der Regionalentwicklung, der Ethik oder Bildung.

Während der Bio-Anbau weltweit zunimmt, werden qualifizierte Fachkräfte sowohl international als auch in Europa knapp. Der Ökosektor ist heute international vernetzt. Daher bieten die Universität Hohenheim (UHOH), Deutschland, gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur, Wien (BOKU), Österreich, und der Warsaw University of Life Sciences (WULS), Polen, seit dem Wintersemester 2010/2011 den englischsprachigen Masterstudiengang „Organic Agriculture and Food Systems (EUR-Organic)“ an.

In diesem Studiengang können Ökolandbau-interessierte Studierende einen Doppelabschluss von zwei der Partneruniversitäten erwerben – ein Abschlusszeugnis, das den beruflichen Weg in zwei europäische Länder öffnen kann. Schwerpunkte sind soziologische und ökonomische Aspekte des Ökologischen Landbaus, Märkte und Marketing, pflanzliche und tierische Erzeugung, die Verarbeitung ökologisch erzeugter Lebensmittel sowie der ökologische Landbau in den Tropen und Subtropen.

Je nach Partneruniversität können die Studierenden unterschiedliche Profilrichtungen auswählen. Dabei wird dem holistischen Ansatz des Ökologischen Landbaus Rechnung getragen - besonders an der BOKU steht der Systemansatz in Forschung und Lehre im Zentrum, während an der Universität Hohenheim eher die Food Chain im Mittelpunkt steht.

Berufsfelder für die AbsolventInnen sind u.a. in herkömmlichen Themenfeldern Produktion und Betriebswirtschaft, sowie Handel, Verarbeitung und Qualitätsmanagement von ökologisch erzeugten Lebensmitteln, der ökologischen Landwirtschaft in den Tropen, die (inter-)nationale Zertifizierung von Ökoprodukten, außerdem die Beratung von Produzenten und Verarbeitern sowie die Mitarbeit in Verbänden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Der Studienabschluss berechtigt selbstverständlich auch zur Promotion.

Die Regelstudienzeit umfasst vier Semester. Zugelassen werden jährlich maximal 46 Studierende aus der EU und außereuropäischen Ländern. Voraussetzung ist in der Regel ein überdurchschnittlicher Bachelor-Abschluss eines Universitäts- oder Fachhochschulstudiums oder eine gleichwertige Qualifikation im Agrar- bzw. Lebensmittelbereich mit mindestens dreijähriger Regelstudienzeit. Unterrichtssprache ist Englisch, daher muss bei der Bewerbung ein entsprechender Nachweis der Englischkenntnisse beigelegt werden.

Die Bewerbung erfolgt über die Universität Hohenheim. Die Studierenden starten jeweils zum Wintersemester an der Universität Hohenheim, die Vertiefung in die Profilrichtungen wird dann im 3. und 4. Semester an den Partneruniversitäten vollzogen. Neben dem Doppelabschluss ist es nach wie vor möglich, die Ökolandbau-Studiengänge an der BOKU und der UHOH mit einem österreichischen bzw. deutschen Abschluss zu beenden.
 
Die Universität Hohenheim hat bereits Erfahrung mit dem internationalen, englischsprachigen Masterprogramm „Organic Food Chain Management“. Der Studiengang „Organic Agriculture and Food Systems“ erweitert dieses Angebot. Aktuell sind 70 Studierende aus 23 Nationen im Hohenheimer Studiengang (deutscher Abschluss) eingeschrieben – aus China über Deutschland und Russland bis hin zu Kamerun. Am Doppelabschluss-Programm nehmen aktuell 12 Studierende teil.

Weitere Informationen zum Studiengang erhalten Sie im Internet unter http://www.eur-organic.eu/ oder direkt bei der Koordinatorin des Studiengangs, Frau Kerstin Hoffbauer, organicfood@uni-hohenheim.de

Autor:
Dr. Gabriele Klumpp
Euroleague for Life Sciences (780)
Koordination
Wollgrasweg 43
D-70593 Stuttgart

Syngenta spendet 10 Millionen Franken für Professur Nachhaltige Agrarökosysteme an der ETH Zürich

Ein erster Meilenstein auf dem Weg zur Erforschung einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion an der ETH kann nun gelegt werden: Eine Spende von 10 Millionen Franken des Agrar-Unternehmens Syngenta an die ETH Zürich Foundation ermöglicht, dass Syngenta zusammen mit der ETH eine Professur im Bereich «Nachhaltige Agrarökosysteme» lancieren kann.

Die Professur wird die erste der World Food System-Initiative der ETH Zürich sein und soll den Fokus auf Landwirtschaftsbetriebe richten, und dabei das gesamte ökologische Budget eines Landwirtschaftssystems ermitteln. Sowohl der gesamte Einsatz in die Landwirtschaft, wie etwa Treibstoffe und Dünger, wie auch der Ertrag, wie Nahrung und Biotreibstoffe, aber auch alle Verluste, die bei dem Prozess entstehen, etwa durch Krankheiten oder Kohlendioxidfreisetzung, sollen unter unterschiedlichen Bewirtschaftungsszenarien berechnet werden.

Ziel der Analyse ist herauszufinden, wie mit möglichst wenig Einsatz und Verlust der maximale Ertrag erreicht wird.


Universität Göttingen und K+S KALI GmbH gründen gemeinsames Forschungsinstitut

Der praxisorientierten Forschung auf dem Gebiet der Pflanzenernährung widmet sich in Zukunft ein gemeinsames Institut der Universität Göttingen und der K+S KALI GmbH. Das An-Institut für angewandte Pflanzenernährung (Institute of Applied Plant Nutrition - IAPN) soll als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aktuelle Fragen aus der Praxis aufgreifen, vorhandenes Wissen bündeln und neue Erkenntnisse an die landwirtschaftliche Praxis weitergeben.

Universität Göttingen und K+S KALI GmbH gründen gemeinsames Forschungsinstitut
Vertragsunterzeichnung (von links nach rechts): Dr. Ernst Andres (Geschäftsführer der K+S KALI GmbH), Prof. Dr. Andreas Gransee (Leiter Landwirtschaftliche Anwendungsberatung), Prof. Dr. Kurt von Figura (Präsident der Universität Göttingen) und Prof. Dr. Dr. Bertram Brenig (Dekan der Fakultät für Agrarwissenschaften). (Foto: Uni Göttingen)


„Die optimale Verknüpfung von Laborarbeit, Feldarbeit und Wissenstransfer ist die grundlegende Herausforderung, der sich das IAPN stellen wird“, betont Prof. Dr. Andreas Gransee, Leiter Landwirtschaftliche Anwendungsberatung der K+S KALI GmbH. 

Die Stellenausstattung des IAPN umfasst zunächst eine Juniorprofessur, eine Doktorandenstelle und eine technische Kraft. Darüber hinaus finanziert die K+S KALI GmbH einmalig ein Startkapital für das An-Institut und gewährt zusätzliche Forschungsmittel für konkrete Projekte. Die Universität Göttingen stellt Räumlichkeiten an der Fakultät für Agrarwissenschaften zur Verfügung und finanziert deren laufende Kosten. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei der Professur für Pflanzenernährung am Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität Göttingen.