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Bewerbungsgespräch (c) stockyimages - fotolia.com
Dienstag, 23.04.2024
Erwartungen und Einstellungen von Studierenden
Studentin (Foto: Yuri Arcurs - Fotolia.com)

Forscherinnen und Forscher des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) haben die deutschen Studienanfängerinnen und Studienanfänger des Wintersemesters 2009/10 zu ihren Erwartungen befragt und nun eine Neuauflage ihres seit 1984 erscheinenden Standardwerks zur Situation der Studienanfänger/innen vorgelegt. Der vielleicht erstaunlichste Befund: Die Erwartungen, Ziele und Einstellungen der Studienanfängerinnen und -anfänger haben sich in den letzten 25 Jahren kaum verändert.


Motive der Hochschulwahl

Rund drei Viertel der Studienanfänger/innen haben nach eigenen Angaben einen Studienplatz an ihrer Wunschhochschule bekommen. Bei der Wahl der Hochschule orientieren sich die Studienanfänger/-innen in hohem Maße an den Bedingungen, die die Hochschulen bieten. Für 86 Prozent  ist wichtig, ob es ein ihren fachlichen Interessen entsprechendes Studienangebot gibt; 61 Prozent  achten auf den guten Ruf der Hochschule, 60 Prozent die Ausstattung. Wie in den Vorjahren beeinflussen auch soziale Faktoren die Entscheidung der Studienanfänger/-innen erheblich. Für knapp zwei Drittel der Studienanfänger/-innen ist die Nähe zum Heimatort ein wichtiges Motiv bei der Hochschulwahl.


Bachelor- und Masterstudium

Im Wintersemester 2009/10 schrieben sich 84 Prozent der Studienanfänger/-innen in einem Bachelor-Studiengang ein. Parallel zur fortschreitenden Implementierung der gestuften Studienstruktur haben sich diese Anteile in den letzten Jahren stetig erhöht (WS 2005/06: 33 Prozent; WS 2007/08: 73 Prozent). Rund drei Viertel der Befragten können sich am Ende des ersten Semesters vorstellen, im Anschluss an das Bachelorstudium ein Masterstudium zu absolvieren.


Motive der Studienfachwahl

Intrinsische Motive dominieren unverändert die Entscheidung für ein bestimmtes Studienfach. Die meisten Studienanfänger/-innen lassen sich von ihrem Interesse am Fach sowie von ihren persönlichen Neigungen und Begabungen leiten. Aber auch extrinsische, auf die spätere Berufstätigkeit gerichtete Motive spielen eine große Rolle. 66 Prozent der Befragten war bei der Wahl des Studienfachs wichtig, später vielfältige Berufsaussichten zu haben, 60 Prozent  entschieden sich für ihr Fach, weil sie später im Beruf selbstständig arbeiten möchten. Auch die Verdienstmöglichkeiten, das Streben nach einer sicheren beruflichen Position und der Wunsch, in einem angesehenen Beruf zu arbeiten, sind relevante Motive.


Erwartungen und Erfahrungen im ersten Hochschulsemester

Die Mehrheit der Studienanfängerinnen und Studienanfänger sehen ihre Erwartungen an das Studium erfüllt. Die ganz überwiegende Mehrheit (92 Prozent) würde sich daher auch wieder für ein Studium entscheiden, wenn sie nochmals vor der Wahl stünde. Das gleiche Studienfach würden 79 Prozent  noch einmal wählen, drei von vier Befragten würden zum Studium wieder an dieselbe Hochschule gehen.
 

Berufs- und Lebensziele

Die meisten Studienanfängerinnen und Studienanfänger des Wintersemesters 2009/10 blicken wie die vorherigen Jahrgänge optimistisch in die Zukunft. Bei den beruflichen Zielen stehen ein guter Verdienst (78 Prozent) sowie das Ziel, eine anerkannte Fachkraft zu werden (71 Prozent), ganz oben auf der Prioritätenliste der Studienanfänger/-innen, gefolgt von dem Wunsch, später eine leitende Position einzunehmen (68 Prozent), und dem Wunsch nach guten Aufstiegsmöglichkeiten (65 Prozent).

68 Prozent der Studienanfänger/-innen möchten später in einem beruflichen Umfeld arbeiten, das sie ständig vor neue Herausforderungen stellt, 60 Prozent wollen in fachlicher Hinsicht Überdurchschnittliches leisten. Trotz der hohen Relevanz karriere- und leistungsbezogener Ziele will sich mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) später nicht vom Beruf vereinnahmen lassen. „Erfolg im Beruf ist den Studienanfängern wichtig, Freizeit und Familienleben sollen darüber jedoch nicht zu kurz kommen“, fasst Projektleiterin Willich die Befunde zusammen. (his) 


Weitere Informationen:
Download Forum Hochschule 6|2011 (PDF)

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