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Bewerbungsgespräch (c) stockyimages - fotolia.com
Dienstag, 19.03.2024
Lebenslauf: Was muss rein und was nicht?

Der Lebenslauf ist neben dem Anschreiben das Herzstück einer Bewerbung. Er sollte übersichtlich sein und einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten beruflichen und persönlichen Daten geben. Als Leitsatz gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig! Denn Personaler haben in der Regel nicht viel Zeit und müssen aus einer Vielzahl von Bewerbungen die geeignetsten Kandidaten herauspicken. Unsere Checkliste zeigt Ihnen, auf welche Informationen Sie im Lebenslauf verzichten können.

Checkliste

Ein schlauer Lebenslauf konzentriert sich auf die wichtigsten Angaben und überzeugt durch ein übersichtliches Design und eine klare Gliederung. Auf keinen Fall sollte er mit unnötigen Informationen überladen sein. Was in einem professionellen Lebenslauf gehört und was vermieden werden sollte, zeigt Ihnen unsere Checkliste. 

1) Lebenslauf: Persönliche Daten

Ihre persönlichen Daten (Name, Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer) müssen Sie nicht nur auf dem Deckblatt Ihrer Bewerbung angeben, sondern auch im Lebenslauf!

Seit 2006 verbietet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Arbeitgebern, Bewerber aufgrund von Rasse und ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität zu benachteiligen.

Folgende Angaben können Sie in Ihrem Lebenslauf weglassen:

- Angaben zum Familienstand

- Angaben zu Ihrer Religionszugehörigkeit

- Angaben zu Ihrem Alter

- Angaben zum Geburtsort

- Bewerbungsfoto

Die Regelung kommt vor allem jüngeren Bewerbern zugute, deren Jugend manchmal unbewusst mit Unerfahrenheit gleichgesetzt wird. Aber auch ältere Bewerber profitieren, wenn Sie auf die Angabe des Alters verzichten. Der Fokus richtet sich so auf Ihre eigentlichen Stärken und Qualitäten und nicht auf das Alter. Wichtig: Ein Lebenslauf wird unterschrieben! 

2) Foto

Obwohl es keine Pflicht mehr ist, fügen mehr als die Hälfte aller Bewerber Ihrem Lebenslauf ein Foto hinzu. Die meisten gehen von der Annahme aus, dass ein Lebenslauf mit Foto einen deutlich aussagekräftigeren ersten Eindruck hinterlässt als bloßer Text. Und auch Experten raten eher davon ab, sich mit einem Lebenslauf ohne Foto zu bewerben. Denn so lange nicht alle Bewerber darauf verzichten, könnte das Weglassen des Bildes dazu führen, dass anderen Kandidaten der Vorzug gegeben wird.

Wichtig: Wenn Sie einen Lebenslauf in Englisch schreiben können Sie auf ein Bewerbungsfoto verzichten. In den USA und in Großbritannien ist es nicht üblich, ein Bewerbungsfoto mitzuschicken.

3) Qualifikationen

Geben Sie als Referenzen nur jene Qualifikationen an, die in der Stellenbeschreibung auch gefordert sind. Wenn Sie für die Stelle keinen Führerschein brauchen, müssen Sie im Lebenslauf auch nicht erwähnen, dass Sie einen besitzen.

Wichtige Details sind hingegen EDV-Kenntnisse (insbesondere Programmier- und Datenbankkenntnisse) und Fremdsprachenkenntnisse (mit Verweise auf Sprachtests). Vergessen Sie dabei nicht Ihr Leistungsniveau anzugeben! Die Abstufungen dafür lauten: Grundkenntnisse, gute Kenntnisse und sehr gute Kenntnisse.

Tipp: Halten Sie Ihre Online-Profile (z.B. auf LinkedIn, Twitter) jederzeit up to date und fügen Sie diese zu Ihren Kontaktdaten am Anfang des Lebenslaufs hinzu. Wer sich als Programmierer, Web-Designer oder Online-Redakteur bewirbt, kann beim Personaler eventuell mit einer eigenen Bewerbungshomepage punkten. Informieren Sie sich dazu im Internet!

Lebenslauf (c) dessauer - fotolia.com
4) Formen

Der klassische Lebenslauf, der in einem Fließtext die wichtigsten beruflichen Stationen festhält, ist längst aus der Mode gekommen. Heutzutage ist der tabellarische Lebenslauf die Norm. Wichtig ist, dass Sie Ihren Lebenslauf individuell (je nach Branche) anpassen und optimal auf die jeweilige Jobposition zuschneiden. Denn eine Lebenslauf-Vorlage für alle Fälle gibt es nicht! Ein sogenannter Muster-Lebenslauf kann daher immer nur zur groben Orientierung dienen.

Besonders beliebt ist die amerikanische Version des Curriculum Vitae. Die Angaben zum beruflichen Werdegang erfolgen dabei nicht in chronologischer Reihenfolge. Das heißt: Die aktuelle Station steht an erster Stelle, die anderen folgen chronologisch rückwärts. Vergessen Sie nicht die Dauer des jeweiligen Beschäftigungsverhältnisses anzuführen und geben Sie eine knappe und präzise Beschreibung zu Ihren Tätigkeiten und Aufgabenbereichen an!

Tipp: Junge Bewerber, die sich auf ein Praktikum bewerben, können ihren Lebenslauf auch chronologisch gestalten. Das stellt die bisherige Entwicklung heraus. Welche bisherigen beruflichen Stationen Sie in Ihrem Lebenslauf tatsächlich angeben, hängt allerdings von Ihrem Alter und Ihrer Berufserfahrung ab. 

5) Besondere Kenntnisse

Der EDV-Kurs, den Sie vor zehn Jahren belegt haben, interessiert heute niemanden mehr. Achten Sie deshalb darauf keine Kurse und Weiterbildungsmaßnahmen im Lebenslauf anzugeben, die veraltet sind oder deren Kenntnisse (z.B. Kenntnisse in Microsoft Word, PowerPoint oder Excel) als selbstverständlich angesehen werden.

Heutzutage wird in den meisten Unternehmen vorausgesetzt, dass sich Bewerber hinreichend gut mit Text- und Datenverarbeitungsprogrammen auskennen und sich gegebenenfalls in unbekannte Tools einarbeiten können. Geben Sie daher nur Spezialkenntnisse oder Programmiersprachen an, die für den ausgeschriebenen Job relevant sind.

6) Hobbys

Vor allem passive Hobbys wie Lesen, Fernsehen oder Kino, werfen kein gutes Licht auf den Kandidaten. Wer denkt, dass seine Freizeitbeschäftigungen zu langweilig sind, lässt sie daher besser gleich weg. Allerdings müssen die persönlichen Interessen nicht grundsätzlich ein überflüssiger Punkt in Ihrem Lebenslauf sein! Ein soziales oder ehrenamtliches Engagement, zum Beispiel wenn Sie ehrenamtlich im Natur- und Umweltschutz aktiv sind, kann Ihre Soft Skills in das richtige Licht rücken und ein guter Anknüpfungspunkt fürs Vorstellungsgespräch sein. Zudem beweisen Sie dadurch ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. (proplanta)
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