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Geschichte der Kartoffel

Kartoffel | Geschichte | proplanta.de
Die Kartoffel stammt ursprünglich aus dem Gebiet der südamerikanischen Anden. Die ersten essbaren Kartoffeln entstanden vor mehr als 4.000 Jahren. Offenbar entdeckte der Mensch unter den wildwachsenden Kartoffeln einzelne alkaloidfreie Mutanten und kultivierte deren Knollen.

Durch die Spanier schaffte die Kartoffel im 16. Jahrhundert (1563) den Sprung nach Europa, wobei sie zunächst nur als Zierpflanze Verwendung fand. Erst später wurde die Knolle auch als exklusive Spezialität und als Allheilmittel gegen verschiedenste Krankheiten genutzt, allerdings erwiesen sich die Heilkräfte als wenig überrragend.

Ab dem 18. Jahrhundert erreichte sie dann in Europa eine größere wirtschaftliche Bedeutung als Grundnahrungsmittel. Besonders in Preußen Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Kartoffelanbau forciert und dies führte zu einer raschen Ausbreitung des Kartoffelanbaues in Deutschland.

Die genetische Basis der Kartoffel war schmal und insbesondere gegen die epidemisch auftretende Kraut- und Knollenfäule (Phytophtora infestans) war keine Resistenz vorhanden. Diese Krankheit vernichtete im 19. Jahrhundert in Europa über Jahre ganze Ernten und Lagerbestände. Dies führte ab 1830 zu erneuten Einfuhren aus den Herkunftsgebieten und zum Beginn einer planmäßigen Züchtung.

In der heutigen Gesellschaft spielt die Kartoffel zwar immer noch eine große Rolle in der Ernährung, sie hat sich jedoch mehr zur ernährungsphysiologisch wertvollen und abwechslungsreichen Beilage entwickelt. Der Verzehr von frischen Kartoffeln ging im Laufe der Jahre immer weiter zurück, um Kartoffelprodukten (wie z. B. Pommes Frites, Trockenpüree oder als Beilage zu Fertigmenüs) zu weichen.

Der Kartoffelanbau hat sich in den letzten Jahren immer weiter auf die einzelnen Verwertungsrichtungen wie Speise-, Verarbeitungs-, Industrie- oder Pflanzkartoffel spezialisiert.