Acker-Gauchheil, Rote Miere, Wetterkraut Anagallis arvensis L.
Familie
Primelgewächse (Primulaceae)
Merkmale
Keimblätter: spatelförmig; zugespitzt; glattrandig; kurz gestielt, unterseits braun punktiert Stängel: vierkantig; niederliegend; nur gering aufsteigend; Wuchshöhe bis 30 cm Blätter: rund-oval bis breit-eiförmig; fast sitzend; ganzrandig; saftig-grün; glänzend; derb; Nervatur deutlich sichtbar Blüten: sternförmig; lang gestielt; meist leuchtend rot, selten blau-rosa oder weiß Samen: 150 Samen je Pflanze; nat. Größe ca. 1 mm x 1 mm (L x B); im Boden lange lebensfähig – über 10 Jahre
Lebenszyklus Lebensdauer: sommereinjährig; in warmen Gebieten auch wintereinjährig Vermehrung: generativ Keimzeit: spätes Frühjahr Blütezeit: Frühsommer - Herbst
Verbreitung
Weltweit besonders in der gemäßigten Zone
Bedeutung Die Acker-Gauchheil kommt besonders in Sommergetreide und Hackfüchten vor. Aufgrund seines verhältnismäßig kleinen Wuchses ist er in Mais als konkurrenzschwache Unkrautart einzustufen. Der Acker-Gauchheil wird mit den in Mais eingesetzten Herbiziden sicher erfasst.
Anmerkungen Wegen seines der Vogelmiere ähnelnden Habitus wird der Acker-Gauchheil regional auch als Rote Miere bezeichnet. Im Gegensatz zu dieser hat der Stängel jedoch keine Haarleiste und ist vierkantig. Außerdem besitzen die Blätter unterseits charakteristische braune Punkte. Die umgangssprachliche Bezeichnung Wetterkraut bzw. Armer Leute Wetterglas rührt daher, dass die Pflanze bei nahendem Regen ihre Blütenkelche weit öffnet. Wegen seiner heilenden Wirkung bei Geisteskrankheiten wurde der Acker-Gauchheil in der Volksmedizin auch als Heilkraut eingesetzt (Narrenheil).
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