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Acker-Kratzdistel | Unkräuter in Mais

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Acker-Kratzdistel
Cirsium arvense (L.) SCOP.

Familie
Korbblütler (Asteraceae)

Merkmale
Keimblätter: dunkelgrün; breitoval; fleischig; ganzrandig
Stängel: aufrecht; verzweigt; fast kahl; kantig gefurcht; 60 - 150 cm hoch
Blätter: oberseits grün glänzend und unterseits stumpf; ungeteilt bis buchtig fiederspaltig mit dreieckigen Einschnitten, meist wellig; Blattrand bestachelt
Blüten: weibliche und männliche, lila- bis rosafarbene Röhrenblüten, die kaum unterschieden werden können; die Acker-Kratzdistel ist diözisch
Samen: besitzen einen Haarkelch (Pappus); 20 - 200 Samen je Blütenköpfchen; nat. Größe ca.
3 mm x 1 mm (L x B); im Boden lange lebensfähig – bis 20 Jahre

Lebenszyklus
Lebensdauer: ausdauernd
Vermehrung: vorwiegend vegetativ; auch generativ
Keimzeit: Herbst und Frühjahr bis Vorsommer
Blütezeit: Juni - September

Verbreitung
Weltweit in der gemäßigten Zone

Bedeutung
Wichtigste Distel-Art im Ackerbau der gemäßigten Zone. Die Acker-Kratzdistel hat in Kulturen mit weitem Reihenabstand gute Entwicklungsmöglichkeiten und kann sich deshalb in Fruchtfolgen mit einem hohen Maisanteil gut vermehren. Sie tritt meist nesterweise auf und schädigt dort den Mais sehr stark. Die generative Vermehrung spielt nur eine untergeordnete Rolle, darf aber wegen der hohen Samenproduktion und der langen Lebensdauer der Samen im Boden nicht unterschätzt werden. Die vegetative Vermehrung über Wurzelausläufer überwiegt. Die waagrecht verlaufenden Ausläufer befinden sich meist in mehreren Stockwerken unterhalb der Bearbeitungszone und können mehrere Meter tief reichen. Abgetrennte Wurzelstücke können austreiben und neue Pflanzen bilden. Die unterirdischen Ausläufer wachsen auch während frostfreier Perioden im Winter. Die Acker-Kratzdistel kann mit speziellen Herbiziden im Mais bekämpft werden.

Anmerkungen
Die Acker-Kratzdistel ist sehr formenreich (Blattform, Behaarung, Bestachelung) und diözisch (weibliche und männliche Blüten sind auf verschiedenen Pflanzen). Weibliche Blüten duften nach Vanille, männliche kaum. Die männlichen und weiblichen Pflanzen dürfen nicht zu weit voneinander entfernt sein um Befruchtung zu gewährleisten (maximal 100 m); deshalb häufig keine Samenbildung. Windverbreitung durch den Haarkelch (Pappus), aber durch den schweren Samen nicht über größere Strecken. Außerdem bricht der Haarkelch leicht ab. Deshalb enthalten die häufig zu beobachtenden vom Wind fortgetragenen Samenwolken aus Distelnestern meist gar keine Samen, sondern nur die Flugvorrichtungen.