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Aussaat von Mais

Mais | Aussaat | proplanta.de

Maisaussaat

Die richtige Wahl von Saatzeit und Saattiefe mit einer exakten Ablage, ohne Fehlstellen oder Doppelbelegungen legen den Grundstein des Maisertrages. Ein verdichtungsfreies Saatbett mit guter Erwärmung, Wasserführung und Durchlüftung bieten daher die besten Keim- und Auflaufvorrausesetzungen.

Auf leichten Böden ist eine Ablagetiefe bis ca. 6 cm, auf schweren Böden dagegen nur bis 4 cm anzustreben. Dies gewährleistet, dass die Samenkörner auch während Trockenperioden Kontakt zu den wasserführenden Bodenschichten herstellen können.

Mais benötigt eine Keimtemperatur zwischen 8° C und 10 °C im Boden. In Abghängigkeit von Standort und Jahr ist diese etwa Mitte April bis Anfang Mai gegeben. Zu frühe Saat führt zu verminderter bzw. verzögerter Keimung und dadurch zu lückigen Beständen. Hingegen verkürzt sich bei zu später Aussaat die Vegetationszeit, wodurch Ertragseinbuße resultieren können. In Gebieten mit Spätfrostgefahr empfiehlt sich eine spätere Aussaat und entsprechende Sortenwahl.

Zur Verschlämmung neigende Böden dürfen bei der Saatbettbereitung nicht zu fein gekrümelt werden. Ein guter Bodenschluss fördert zudem eine zügige Keimung. Die Fahrgeschwindigkeit sollte nicht > 6 km/h liegen, da aufgrund ungenauer Tiefenablage dies zu einem ungleichmäßigen Pflanzenbestand führen kann.

Temperatursumme



Beim Mais errechnen sich die Temperatursummen aus den durchschnittlichen Temperaturen pro Tag, abzüglich der Basistemperatur von 6° C, während der Vegetationsphase (Mitte April - Mitte November).

Die Temperatursummen nehmen mit abnehmender geographischer Breite und zunehmender geographischer Länge zu. Das heißt je weiter man sich von der Küste in südlicher Richtung entfernt, umso höher steigt die Temperatursumme an. Die wärmste Region Deutschlands ist die oberrheinische Tiefebene mit Temperatursummen von über 1.600°C. In den Mittelgebirgslagen ist die Temperatursumme von der Höhenlage abhängig. Sie nimmt je Höhenmeter um 1°C ab.

Bestandesdichte


Die Bestandesdichte orientiert sich an Sortentyp und der Wasserversorgung des Standortes. In den wärmeren, trockeneren südlichen Anbauregionen sollten besonders bei spätreifen Sorten sich die Pflanzenzahlen an der gegebenen Wasserversorgung orientieren. Es wird bei der Bestandesdichte nicht mehr nach der Nutzungsrichtung unterschieden, da es für eine gute Silomaisqualität ebenfalls unabdinglich ist einen hohen Kornertrag zu erreichen. Die empfohlene durchschnittliche Bestandesdichte liegt bei 9 Pflanzen/qm.

Reihenabstände

Üblicherweise wird Mais in Reihenabständen von 75 cm angebaut. Seit einiger Zeit wird dieser Reihenabstand vermehrt diskutiert. Mit engeren Reihenabständen konnten nach Untersuchungen höhere Erträge verzeichnet werden. In Untersuchungen der LWK Rheinland-Pfalz (1988 bis 2002) zeigte sich, dass der Ertrag hinsichtlich Trockenmasse und Energie je ha bei Reihenabständen von 0,30 m und einem Pflanzenabstand in der Reihe von 0,33 m am höchsten ist. In dieser Versuchsreihe wurden Mehrerträge an Energie von 10 - 16 % realisiert. Um eine Ertragssteigerung zu erreichen, müssen bei der Optimierung der Reihenabstände Boden- und Klimabedingungen,  Reifeansprüche sowie Wuchstypen berücksichtigt werden.

Saattechnik


Die Maissaat wird in Einzelkornsaat mit Einzelkornsägeräte oder der Direktsaatdrillmaschine (Mulchsaat und Direktsaat) ausgebracht. Um eine genaue Tiefenablage und gleichmäßige Pflanzenbestände zu gewährleisten sollte die Fahrgeschwindigkeit von 6 km/h nicht überschritten werden. Je präziser die Bestandesdichte sein soll, desto langsamer ist zu fahren, da die Ablagegenauigkeit mit zunehmender Geschwindigkeit innerhalb der Reihe stark abnimmt.