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Erdmandelgras | Ungräser in Mais

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Erdmandelgras

(Cyperus esculentus L.)

Familie

Sauergräser (Cyperaceae)

Merkmale

Halm: dreikantig; blattlos; unverzweigt; 25 - 75 cm hoch
Blätter: hellgrün; entspringen in Form einer Blattrosette der Basalverdickung
Blütenstand: Dolde
Samen: Anzahl Samen je Pflanze sehr variabel: von null bis einige zehntausend
Knöllchen: einige hundert je Pflanze; nat. Größe ca. 12 mm x 10 mm
(L x B); können im Boden länger als 10 Jahre überdauern

Lebenszyklus

Lebensdauer: ausdauernd
Vermehrung: fast ausschließlich vegetativ; Vermehrung über Samen spielt eine untergeordnete Rolle. Zur Vermehrung werden an den Enden der Rhizome Knöllchen (Erdmandeln) gebildet; sie sind rundlich, hellbraun bis dunkelbraun. Frische Knöllchen sind dormant.
Keimzeit: Austrieb der Knöllchen im späten Frühjahr
Blütezeit: Juli - August


Verbreitung


Weltweit besonders in den Subtropen, weniger in den Tropen, zunehmend auch in der gemäßigten Zone

Bedeutung

Das Erdmandelgras ist ein wichtiges Ungras in vielen Kulturen der Subtropen und Tropen. In den letzten Jahrzehnten ist eine zunehmende Ausbreitung nach Norden zu beobachten. So in Nordamerika bis nach Kanada und Alaska. In Europa dringt es über den Mittelmeerraum nach Norden vor. Im Nordwesten Europas wurde es zum ersten Mal 1981 in den Niederlanden entdeckt, wo es mit Gladiolenzwiebeln aus den USA eingeschleppt worden ist. In den Niederlanden kommt es regional in Mais, Zuckerrüben, Gemüse und Zierpflanzen vor. Trotz großer Anstrengungen ist es aber nicht gelungen, die Pflanze auszurotten. In Deutschland ist das Erdmandelgras bisher nur vereinzelt in Ackerkulturen gefunden worden.

Das Erdmandelgras benötigt für seine Entwicklung relativ hohe Temperaturen und es hat einen hohen Lichtanspruch. Die mandelgroßen Knöllchen im Boden überstehen selbst sehr strenge Winter. Mais bietet gute Entwicklungsmöglichkeiten für das Erdmandelgras. Seine Konkurrenzkraft ist nur gering. Eine einmal stattgefundene Verseuchung ist aber aufgrund seines enormen Reproduktionsvermögens schwerlich rückgängig zu machen. Die zur Verfügung stehenden chemischen und mechanischen Bekämpfungsverfahren sind nicht ausreichend wirksam. Da die Pflanze sehr empfindlich auf Lichtentzug reagiert, kann durch den Anbau schattender Kulturen die Verseuchung verringert werden.
Die Knöllchen des Erdmandelgrases sind essbar. In südlichen Ländern wird die Pflanze zu diesem Zweck auch kultiviert.

Anmerkungen

Eine Verwandte des Erdmandelgrases ist Cyperus rotundus L. Sie kommt in vielen Kulturen der Tropen und der Subtropen vor. Sie vermehrt sich ähnlich wie Cyperus esculentus, ist kaum zu bekämpfen und wird als das schädlichste Unkraut der Welt bezeichnet. Eine dem Erdmandelgras im Habitus sehr ähnliche Pflanze ist die Strand-Binse (Juncus maritimus L.). Auch sie bildet an ihren Rhizomen Knöllchen, die der Vermehrung dienen. Sie kommt bei uns nur sporadisch in Mais vor.

Weitere Arten


Cyperus rotundus L.