Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

Systematik des Mais

Mais | Systematik | proplanta.de
Unterklasse:
Commelinaähnliche (Commelinidae)

Ordnung:
Süßgrasartige (Poales)

Familie:
Süßgräser (Poaceae)

Gattung:
Zea

Art:
Zea mays L.


Die einzige und nur als Kulturpflanze bekannte Art dieser Gattung ist Zea mays. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges versuchten die europäischen Maiszüchter die Ernte durch Selektion und Vermehrung von Einzelpflanzen zu erhöhen, Kreuzungen wurden selten durchgeführt. 

In Amerika begannen dagegen F.M. East 1905 und G.H. Shull 1910 unabhängig voneinander durch Auslese, Herstellung von Inzuchtlinien und deren Kreuzung ertragsreiche Maishybriden zu züchten.

1933 wurden sie in den USA in geringem Umfang angebaut und nahmen bereits wenige Jahre später mehr als 95 % der gesamten Anbaufläche ein. Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Technik auch in Westeuropa etabliert und zwar zuerst in Italien. Bald darauf folgten auch andere europäische Länder, und damit wurden in kürzester Zeit die alten Landsorten völlig durch Hybridmais ersetzt. Trotz 1 - 2 Wochen längerer Vegetationszeit, waren und sind sie wesentlich ertragsreicher und ertragssicherer als die alten Landsorten. Zudem sind sie toleranter gegen Trockenheit und resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge.

Man kennt heute zahlreiche Varietäten-Gruppen, die sich aufgrund der Körnermerkmale (Kornform und -struktur, insbesondere der Dichtelagerung der Stärkekörner im Endosperm) unterscheiden. Die wichtigsten kultivierten Convarietäten sind:

Zahn-Mais oder Pferdezahn-Mais (convar. dentiformis, identata)
Mehliges Endosperm im Zentrum und im oberen Teil des Korns, nur die Seiten von einem Mantel von hornigem Endosperm umgeben, dadurch das Korn an den Seiten glänzend. Oberer Teil stark schrumpfend und der Krone eines Pferdezahnes ähnlich. Wird vor allem in Nordamerika, Mexiko und auch in den Donauländern sowie im Süden der UDSSR angebaut.

Stärke-Mais oder Weich-Mais (convar. amyleasaccharata, chilena)
Endosperm im oberen Teil aus Zucker bestehend, im unteren Teil aus Stärke. Das Korn ist  in der oberen Hälfte runzelig wie bei Zuckermais, in der unteren fast glatt. Wird nur in Mexiko und Peru angebaut und hat keine wirtschaftlich größere Bedeutung.

Zucker-Mais (convar. saccharata)
Eine seit etwa 150 Jahren bekannte Mutation, bei der das Endosperm fast völlig aus Zucker besteht (Amylodextrin), daher Endosperm stark schrumpfend. Zucker-Mais(Kolben)  wird im unreifen Zustand als Gemüse gegessen.


Hart-Mais oder Stein-Mais (convar. = vulgaris, indurata)
Besitzt ein hornartiges Endosperm, weshalb das Korn auch glänzt. Ist für unser Gebiet die wichtigste Gruppe und wird vor allem in den nördlichen Gebieten angebaut.

Wachs-Mais oder Chinesischer Mais (convar. ceratina)
Korn wie beim Hartmais, aber statt des hornigen Endosperms ein wachsähnliches (fast ausschließlich Amylopektin) vorhanden. Da dieses nicht durchsichtig ist, erscheint das Korn matt. Ist in Ostasien entstanden. Wegen seiner Quellfähigkeit wird der Wachs-Mais für Klebstoffe und Pudding benutzt. Sein Anbau erfolgt besonders in den USA.

Puff-Mais, Perl-Mais oder Reis-Mais (convar. everta = microsperma)
Mehliges Endosperm fehlend oder nur im Zentrum des Korns vorhanden, fast das ganze Endosperm hornig, dadurch das Korn glänzend. Körner und Kolben meist klein. Beim Rösten das Korn explosionsartig aufspringend, das Innere auf das Mehrfache seines ursprünglichen Volumens aufquellend. Wird in Mexiko und in den USA angebaut.