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Maisbeulenbrand | Maiskrankheiten

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Maisbeulenbrand

Ustilago maydis

Schadbild

An Stängeln, Blättern, Kolben und Rispen entstehen blasige, anfangs von einer silbergrauen Haut überzogene, perlschnurartig angeordnete Brandgallen. Erste Schadbilder können bereits im 4 bis 5-Blattstadium des Maises sichtbar werden. In den Brandgallen bilden sich zunächst schmierig-feuchte, später stäubende schwarzbraune Sporen. Bei starkem Frühbefall sind die Blätter stark deformiert und die Pflanze kann schließlich absterben.


Biologie des Schaderregers

Die Hauptinfektionsquelle stellen die Sporen im Boden dar, die vor und während der Ernte durch Ausstäubung dort hin gelangen. Außer Feldarbeiten, spielt bei der Verbreitung der Sporen Wind, Regen und Insekten eine Rolle, was sich darin bemerkbar macht, dass in einem Jahr vorwiegend die Kolben, im anderen wiederum einzelne Pflanzenteile stärker befallen sind. Weiterhin können auch frühe Infektionsstadien während der Vegetationsperiode bereits ausstäuben und auf andere Pflanzen gelangen und diese infizieren. Eine Keimung der Sporen erfolgt nur bei ausreichender Feuchtigkeit und bei höheren Temperaturen (Optimums-Temperatur 20 - 25 °C). Der Pilz breitet sich im Gegensatz zu anderen Brandpilzen nicht systemisch im Wirt aus, sondern führt zur Lokalinfektion unmittelbar an der Infektionsstelle. Brandsporen können 6 - 10 Jahre im Boden überdauern, was dazu führt, dass trotz weitgestelltem Maisanbau, die Bestände befallen werden.


Verbreitung

Maisbeulenbrand kommt in nahezu allen Anbauregionen vor, wenngleich bevorzugt in Süddeutschland.


Bedeutung

Die wirtschaftliche Bedeutung schwankt von Jahr zu Jahr.
Starker Befall an der Fahne und dem Stängelendglied wirken sich auf die Kolbenbildung nachteilig aus. Erhebliche Schäden entstehen zudem, wenn der Kolben teilweise oder vollständig zu Brandbeulen umgewandelt ist, da nicht nur Pflanzenmasse, sondern auch der wertbestimmende Bestandteil der Fütterung dadurch zerstört wird. Allgemein wird der Kornertrag einer befallenen Pflanze um ca. 1/3 verringert. Mehrere kleine bis mittelgroße Beulen wirken sich stärker ertragsreduzierend aus als eine große.
Negative Auswirkungen für die Gesundheit der Rinder durch Brandgehalt im Silofutter konnte bislang nicht nachgewiesen werden. 

Bekämpfung


Die Bekämpfung des Maisbeulenbrandes durch direkte Methoden (chemische Bekämpfung) ist bislang nicht möglich. Mechanische Verletzung sowie durch Maiszünsler und Fritfliege verursachte Fraßstellen fördern den Befall der Maispflanzen durch den Maisbeulenbrand.

Vorbeugende Maßnahmen sind:
 

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Förderung der schnellen Jugendentwicklung  

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nicht zu dichte Pflanzenbestände 

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Fritfliegen- und Maiszünslerbekämpfung

Schadsymptome: Maisbeulenbrand Ustilago maydisBild vergrößern
Schadsymptome vom Maisbeulenbrand Ustilago maydis.
Maisbeulenbrand mit aufgeplatztem SporenlagerBild vergrößern
Maisbeulenbrand mit aufgeplatztem Sporenlager.
Vom Maisbeulenbrand befallene FahneBild vergrößern
Vom Maisbeulenbrand befallene Fahne.