Je nach Verwertungsform werden an die Maispflanze unterschiedliche Anforderungen gestellt.
Körnermais
Ziel der Anbautechnik ist es, voll ausgebildete Körner, die möglichst mit geringem Bruchkorn- und Restpflanzenanteil gedroschen werden können. Das Erntegut wird zur Lagerung auf einen Wassergehalt von ca. 15 % schonend getrocknet. Körnermais ist nach dem Mahlen oder Schroten in Mischungen mit anderen Zusätzen ein ideales, stärkereiches Kraftfutter für Rinder, Schweine und Geflügel.Die Ernte der vollreifen Körner findet zwischen Oktober und November statt. Die Erträge liege zwischen 85 und 90 dt/ha.
Silomais (Maissilage)
Bei dieser Verwertungsform wird die gesamte Pflanze im milch- bis teigreifen Zustand der Körner geerntet, gehäckselt und einsiliert, d.h. unter Luftabschluss zur Milchsäuregärung gebracht. Solches Futter enthält viel Stärke und Rohfaser, aber wenig Eiweiß. Es dient hauptsächlich als Rinderfutter. Wegen der geringen Verdaulichkeit infolge des hohen Rohfasergehaltes ist die Maissilage für andere Tiere nicht geeignet. Der Trockenmassegehalt beträt ca. 35 %. Die Silomaisernte findet Ende September / Anfang Oktober statt.
Häckseln der gesamten Maispflanze bei der Verwertungsform Maissilage.
Kolbenmais (CCM = Corn-Cob-Mix) und Liesch-Kolben-Schrot (LKS)
Ziel ist es, einen hohen Ertrag an verdaulicher Energie zu erhalten. Anders als beim Silomais fehlt jedoch der Stängel ganz, bei CCM auch die Lieschblätter, welche die Körner umhüllen. Beide Verwertungsformen werden durch Milchsäuregärung konserviert. Der Trockenmassegehalt beträgt etwa 60 %. Während die Konzentration von Stärke, Fett und anderen Nährstoffen deutlich höher als von Maissilage ist, verhält es sich bei dem Fasergehalt umgekehrt. Sowohl CCM als auch LKS werden an Rinder, zum Teil auch an Schweine verfüttert.
Grünmais
Die Maispflanze wird im grünen Zustand verfüttert. Der Anbau von Grünmais ist jedoch nahezu ausschließlich auf Kleinbetriebe beschränkt.
Anmerkung
Sowohl als Grundfutter als auch Kraftfutter enthält Mais wenig Mineralstoffe und Eiweiß (insbesondere Lysin). Das erfordert in jedem Falle eine Ergänzung mit eiweißreichem Kraftfutter und Mineralstoffen in der Futterration.
