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Nutztierrisse bei Ohrdruf | Wölfe in Deutschland

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Nutztierrisse bei Ohrdruf
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83201

Titel:

Nutztierrisse bei Ohrdruf

Beschreibung: Dezember 2019:

Die Ohrdrufer Wölfin und ihr Mischlingsnachwuchs sind längst zum Politikum geworden. Nach mehr als 180 vom Wolf getöteten Nutzitieren in diesem Jahr zieht das Umweltministerium Konsequenzen.

Nach wiederholten erheblichen Angriffen auf Schafe und Ziegen soll die Ohrdrufer Wölfin erschossen werden. Das Thüringer Umweltministerium kündigte am Mittwoch an, dafür einen Abschussantrag zu stellen. So ein Antrag ist nötig, weil Wölfe unter besonders strengem Schutz stehen und nur in Ausnahmefällen gejagt werden dürfen. «Es ist weder ein schöner, noch ein einfacher Schritt, aber ein notwendiger», sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor war bekannt geworden, dass allein am Sonntag 24 Tiere einer größeren Schafsherde bei Ohrdruf vom Wolf gerissen worden waren. Das Revier der Wölfin und ihres Rudels liegt auf dem Übungsplatz der Bundeswehr bei der Kleinstadt am Thüringer Wald. «Das inzwischen belegte mehrfache Überwinden des Herdenschutzes durch die Wölfin, auch optimaler Schutzzäune, ist nach Einschätzung unserer Experten problematisch», erklärte Siegesmund.

Die wirtschaftlichen Schäden rund um den Standort seien erheblich und drohten zu wachsen. In den vergleichsweise hohen Risszahlen - in diesem Jahr sind demnach in Thüringen bislang mehr als 180 Schafe, Ziegen und andere Nutztiere von einem Wolf getötet worden - sieht Siegesmund eine weitere Grundlage für den Antrag. Über diesen werden Experten der obersten Naturschutzbehörde des Landes, des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, entscheiden.

Nach Darstellung Siegesmunds liegt bereits ein Antrag auf Abschuss der Wölfin vom Thüringer Bauernverband vor. Dieser greife ihres Wissens nach aber zu kurz. Das Ministerium wolle bei seinem Antrag einen anderen Ansatz verfolgen. «Uns geht es darum, die Last von den Betroffenen vor Ort zu nehmen», sagte Siegesmund. Der Fokus des Ministeriumspapiers liege auf der Region und nicht auf einzelnen Schäfern. (dpa/th)
Ort: Ohrdruf
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