Verhaltensauffälliger Wolf in Schafherde eingedrungen
Beschreibung:
Februar 2015:
Ein verhaltensauffälliger Wolf, der im Februar in Schleswig-Holstein in eine Schafherde eingedrungen war, kam aus Niedersachsen. Der junge Rüde stamme aus einem Rudel vom Truppenübungsplatz Munster, berichtete das Landwirtschaftsministerium in Kiel unter Berufung auf die genetische Untersuchung.
Das Tier hatte sich bei dem Angriff auf die Schafe im Kreis Herzogtum Lauenburg ungewöhnlich verhalten. Es zeigte kaum die für Wölfe typische Scheu vor Menschen und ließ sich erst nach längerer Zeit aus der Herde vertreiben, obwohl sich Wolfsbetreuer und Tierhalter bis auf wenige Meter näherten. Aggressiv gegenüber Menschen war der Wolf nicht.
Das Verhalten zeige Parallelen zu dem Rudel von Munster, aus dem der Wolf stammt, gab das Ministerium an. Die dortigen Wölfe fielen seit längerer Zeit auf, weil sie Berichten zufolge wenig Distanz zu Menschen zeigten.
In Fachkreisen werde diskutiert, ob sie gefüttert werden und so ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verloren haben könnten. Folglich sei die fehlende Scheu vermutlich nicht auf eine generelle Entwicklung bei Wölfen zurückzuführen, sondern eher auf ein lokales Phänomen. Schleswig-Holstein werde das Thema in den zuständigen Bund-Länder-Gremien ansprechen. (dpa)