Innerhalb von rund sechs Wochen ist in Hessen höchstwahrscheinlich zum zweiten Mal ein Wolf überfahren worden.
Der Rüde war am Dienstagmorgen gegen 6.45 Uhr auf der Autobahn Oberursel-Offenbach (A661) nahe der Anschlussstelle Frankfurt-Eckenheim auf die Fahrbahn gelaufen und mit einem Wagen zusammengestoßen, wie Polizeisprecher André Sturmeit berichtete und damit Medienberichte bestätigte. Der Fahrer habe nicht mehr rechtzeitig bremsen können, das Tier sei sofort tot gewesen. «Das hatten wir in Frankfurt noch nie. Das ist sehr außergewöhnlich für unsere Breitengrade», sagte Sturmeit.
«Er sieht sehr, sehr verdächtig nach Wolf aus», sagte der Leiter des Senckenberg-Forschungsinstituts für Naturschutzgenetik in Gelnhausen, Peter Haase, der dpa. Ganz sicher könne dies aber nur mit einer genetischen Analyse festgestellt werden. «Das dauert ein paar Tage.» Dann könne möglicherweise auch gesagt werden, ob das Tier aus Polen oder Italien kam. Das Institut ist das nationale Referenzzentrum für Wolfsproben.
Die hessische Wolfsbeauftragte Susanne Jokisch und die Wolfsexpertin Marion Ebel vom Wildpark Alte Fasanerie in Hanau halten das Tier nach Fotos ebenfalls für einen Wolf. «Vielleicht kommt er aus der Marburger Ecke», sagte Ebel. Der Osten Deutschlands werde für die Population langsam eng. (dpa)