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18.07.2022 | 11:16

Gasversorgung in Deutschland: Proplanta veröffentlicht aktuellste Füllstände, Entnahmen und Trends

Stuttgart - Der Lieferstopp von Gas aus Russland seit dem 11. Juli infolge von Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 sowie deutlich reduzierte Füllstände in deutschen Gasspeichern sorgen aktuell für große Verunsicherung in der Bevölkerung.

Gasversorgung in Deutschland
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(c) proplanta
Doch wie ernst ist die Lage tatsächlich? Dreht Putin den Gashahn nach Beendigung der alljährlichen Serviceroutine ab dem 21. Juli womöglich nicht wieder auf? Droht ein Gasengpass in Deutschland im Winter oder sogar früher? Antworten auf die Fragen liefern jetzt stets neueste, europaweite Zahlen zu Füllständen, Entnahmen und Trends auf proplanta.de.

Aktuell liegt der Füllstand der deutschen Gasspeicher bei 64,64 Prozent und die Versorgungssicherheit ist noch gewährleistet. Um die Gasversorgung auch im kommenden Winter sicherzustellen müssen laut Gesetz diese bis zum 1. Oktober zu 80 Prozent und bis zum 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein. Dass die Gaseinspeisung zuletzt täglich kaum zunimmt (+0,2 Prozent) ist alarmierend, zumal alternative Transportrouten wie die Yamal Pipeline oder auch die Ukraine Route zwar zur Verfügung stehen, aber ungenutzt sind.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 23. Juni 2022 die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen, womit die zweite, von insgesamt drei Stufen im Notfallplan Gas erreicht ist. Der Grund für die Ausrufung der Alarmstufe ist die Drosselung der Gaslieferungen aus Russland auf 40 %. Sollten die russischen Lieferungen dauerhaft komplett ausfallen oder zumindest deutlich reduziert werden, könnte es zur Ausrufung der letzten Stufe – der sogenannten Notfall-Stufe – kommen, bei der die Bundesnetzagentur dann die Funktion des Bundeslastverteilers übernimmt.

Die Folgen wären dann schwerwiegend: Sowohl Unternehmen als auch private Verbraucher müssen sich auf explodierende Gaspreise einstellen. Zudem droht im Fall von Gasknappheit ein aus der Corona-Politik bekanntes Szenario, indem Systemrelevanz und Priorisierung eine zentrale Rolle bei der Gasverteilung spielen wird.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führt zu einer Energiekrise, wie wir sie seit den 70er-Jahren nicht mehr hatten. Eine Bedrohung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und soziale Verwerfungen werden aus dem Energieschock resultieren.
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