Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

Kohlhernie | Rapskrankheiten

Kohlhernie | Rapskrankheiten | proplanta.de

Kohlhernie


Plasmodiophora brassicae WORONIN


Schadbild

Jungpflanzen kümmern und bleiben klein. Die älteren Blätter vergilben oder werden rötlich. Bei trockener Herbstwitterung zeigen die Pflanzen Welkeerscheinungen. Das Schadbild tritt nesterweise auf. An den Hauptwurzeln zeigen sich unregelmäßige rötlich-braune Verdickungen mit gefurchter Oberfläche, die im Inneren zunächst fest und weiß sind. Das befallene Wurzelgewebe wächst zu knollenartigen Wucherungen heran, diese sind nun Innen gräulich verfärbt.


Biologie des Schaderregers


Die Verbreitung erfolgt mit Erdpartikeln, Bodenbearbeitungsgeräten, Schuhwerk, durch Oberflächenwasser oder erkrankten Pflanzen. Keimung und Infektion verlaufen in einem weiten Bereich, bei Temperaturen zwischen 9 und 35 °C. Eine höhere Wassersättigung der Böden fördert die Infektion des Pilzes, da die Keimung der Dauersporen durch Bodenfeuchte und Wurzelausscheidungen von Brassica-Arten begünstigt wird.

Aus den Dauersporen schlüpft eine begeißelte Zoospore, die nach Kontakt mit den Wurzelhaaren in diese eindringt. Nach der Bildung eines primären Plasmodiums kommt es zur Ausbildung eines vielkernigen Zoosporangiums, welches Zoosporen entlässt. Diese infizieren wiederum Epidermis- und Rindenzellen der Wurzeln, es kommt zur Ausbildung eines sekundären Plasmodiums. Das Wirtsgewebe wird zur Bildung von Hyperblasien und Hypertrophien angeregt, hierdurch entsteht ein Gallengewebe mit den für die Krankheit typischen Wurzelgallen. Die Dauersporen des Pilzes können über mehr als 20 Jahre im Boden in Abwesenheit einer Wirtspflanze überdauern. Neben Raps werden auch andere Brassica-Kulturpflanzen und -Unkräuter befallen.


Verbreitung


Die Krankheit tritt weltweit in den gemäßigten Klimaten auf.


Bedeutung

Kohlhernie ist eine typische Fruchtfolgekrankheit, sie kommt vor allem dort vor, wo häufig Kruziferen und vor allem Raps angebaut werden. In den Rapsanbaugebieten tritt die Krankheit sporadisch und örtlich begrenzt auf, kann dann aber auch zu erheblichen Schäden führen.


Bekämpfung


Die Bekämpfung ist schwierig, da der Erreger bodenbürtig ist und es außerdem keine Fungizide gibt. Eine weitgestellte Fruchtfolge (Rapsanbau alle 3 bis 4 Jahre) und die Anhebung des pH-Wertes (neutrale Bodenreaktion 6,5 - 7) sind die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen.
Bei Befall sollten die beiden zur Verfügung stehenden resistenten Rapssorten (Mendel und Toska) für den Anbau gewählt werden. Ansonsten sind Anbaupausen von mindestens 7 Jahren zwischen Kreuzblütlern einzuhalten.