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27.03.2013 

Feuerbrand bleibt Thema im Obstbau

Feuerbrand (Erwinia amylovora) ist eine ernstzunehmende, durch Bakterien verursachte Pflanzenkrankheit an Kernobst- und Wildgehölzen. Der Erreger kann sich rasch verbreiten und befallene Bäume zum Absterben bringen.

Feuerbrand-Infektion
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Feuerbrand-Infektion (c) Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie
Die Experten der Bayerischen Gartenakademie weisen darauf hin, dass Feuerbrand dringend bekämpft werden muss. Die wichtigste Maßnahme besteht darin, befallene Pflanzenteile und zum Teil auch die gesamten Pflanzen sachgemäß zu entfernen.

Feuerbrand ist eine bakterielle Krankheit, die Rosengewächse befallen kann. Rosengewächse sind eine große Pflanzenfamilie, zu der viele Wild- und Nutzpflanzen gehören. Besonders anfällig sind Quitte, Weißdorn und Birne. Diese Gehölzarten sind als erstes betroffen und gelten als Gradmesser für das Aufkommen dieser Krankheit in den jeweiligen Regionen.

Verdacht sollten Sie schöpfen, wenn im Spätwinter und Frühjahr noch viel Laub wie verbrannt an diesen Gehölzen hängt. Das Bakterium überwintert im Holz und überdauert selbst tiefe Temperaturen. Lediglich Trockenheit im Sommer und Winter drängt den Feuerband zurück.

Generell sind deshalb Regionen mit längeren, trockenen  Witterungsphasen weniger betroffen als Regionen mit häufigen Niederschlägen. Fatal kann sich eine starke Ausbreitung des Erregers auswirken, denn er kann unter Umständen ganze Obstplantagen und wertvolle Streuobstwiesen vernichten.


Die Feuerbrandinfektion

Infiziert werden die Pflanzen in erster Linie während der Blütezeit. Die Eintrittspforte in die Gehölze sind die Nektarien, die Organe der Blüte, die Nektar produzieren. Bienen und Insekten tragen die Bakterien von Blüte zu Blüte. Kurz nach der Blüte werden dann infizierte Blüten und Triebe von der Spitze her braunschwarz und krümmen sich nach unten.

Im Sommer verbreitet sich der  Erreger bei feuchtem Wetter und besonders schnell bei Temperaturen um 18 °C. Dann dringt er auch über Triebspitzen in das Zellgewebe ein. Ist das Bakterium in den Organismus des Baumes eingedrungen, kann es dort unter Umständen ganz unauffällig ein paar Jahre überdauern und bricht oft  unverhofft wieder aus.


Was ist bei Befallsverdacht zu tun

Nicht immer ist Feuerbrand schuld! Wenn Äste braun werden, kann dies viele Ursachen haben. Pilzerkrankungen wie Monilia, Schädlingsbefall wie Blutläuse, aber auch Frostschäden können zum Absterben oder Verbräunen der Blätter und Triebe führen. Deshalb sollten Sie sich den Schaden genau ansehen oder einen Fachmann zu Rate ziehen.

Sind nur einzelne Triebe betroffen, reicht ein  starker Rückschnitt bis weit ins gesunde Holz. Desinfizieren Sie nach jedem Schnitt Ihr Schnittwerkzeugmit hochprozentigem (mindestens 70 Prozent) Alkohol oder indem Sie die Klinge in eine Kerze halten. Das Schnittgut sollten Sie, wenn es die Gemeindeordnung erlaubt, an Ort und Stelle verbrennen. Schnittgut im größeren Umfang bringen Sie zu einer Müllverbrennungsanlage. Zeigen sich diese Symptome bei Mandelbäumchen oder Sauerkirschen, können Sie davon ausgehen, dass es sich nicht um Feuerbrand, sondern um die Pilzerkrankung Monilia handelt.

Quitte, Birne und Weißdorn sind wertvolle Obst- bzw. Wildgehölze. Trotz der Feuerbandgefahr wäre es schade, wenn diese Gehölze aus unserem Umfeld verschwinden. Deshalb sollten auch weiterhin Birnen und Quitten in Gärten und Weißdorn in der Landschaft gepflanzt werden.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
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