Fruchtausdünnung (c) Bayerische Gartenakademie
Doch die Pflanzenexperten der Bayerischen Gartenakademie empfehlen, einen Teil der Fruchtansätze zu entfernen.
Viele Früchte - kleine Früchte und Fruchtschäden
Äpfel und Birnen hängen in guten Jahren traubenweise an den Bäumen. Jede Frucht muss aber, um wachsen zu können, über den Ast, an dem sie hängt, mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Äste und Zweige können allerdings nur eine begrenzte Menge an Nahrung transportieren. Demzufolge bleiben die Früchte umso kleiner, je mehr ernährt werden müssen.
Stippe an Apfel, eine punktuelle Braunfärbung des Fruchtfleisches, ist so eine Unterversorgung. Ursache ist Calciummangel in der Frucht und tritt oft erst während der Lagerung auf. Bedauerlicherweise werden die Äpfel durch Stippe ungenießbar. Dichter Behang verursacht faulige Früchte. An den Kontaktstellen mit den benachbarten Früchten bleibt die Schale wesentlich länger feucht. Hier finden Pilze wie die Fruchtmonilia optimale Bedingungen. Recht schnell breiten sich dann von dort die zerstörerischen Pilzsporen aus.
Den Profis abgeschaut
Der Handel fordert große, gleichmäßige Äpfel und Birnen. Doch wie schaffen das die Obstbauprofis? Hier ist nicht nur der fachkundige Schnitt des Baumes entscheidend. Schon frühzeitig greift der Obstgärtner in die Fruchtbildung ein. Sein geschultes Auge sieht, wie viel Früchte er am Baum belassen kann, damit er die richtige Fruchtqualität erreicht. Insgesamt erhält er aber von einem Baum bei weniger Früchten dasselbe Fruchtgewicht, dafür aber schönere Früchte.
Was sollten Sie hängen lassen?
Mitte bis Ende Juni findet der sogenannte Junifall oder natürliche Fruchtfall statt. Der Baum entledigt sich vieler Früchte erst einmal selbst. Doch das reicht oft nicht aus. Auch wenn es Ihnen schwer fällt: Entfernen Sie zuerst kleinere oder deformierte Früchte. Meist lassen sich Äpfel, Birnen und Zwetschgen gut mit der Hand auszupfen. Die Früchte von Äpfel und Birnen bleiben am besten immer einzeln stehen. Zwischen den Fruchtansätzen sollten Sie eine Handbreit Platz lassen. Sechs bis sieben Früchte pro Meter Fruchtholz bringen schöne, große Früchte hervor. Bei Zwetschgen sollten Sie 30 Früchte pro Meter Fruchtholz belassen.
Greifen Sie bei Tafeltrauben durchaus beherzt zur Schere. Entfernen Sie ebenfalls alle schwachen Fruchtansätze. Auch hier entwickeln sich in der Einzelstellung schöne Trauben. Entfernen Sie an einem Fruchttrieb alle bis auf höchstens zwei kräftige Ansätze. Bis zum Herbst erhalten Sie dann besonders schmackhafte und große Beeren an den Weinstöcken.
Quelle: Bayerische Gartenakademie