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11.05.2013 

Säulen-Apfelbäume: Ideal für kleine Gärten

Sie sind schlank, nehmen kaum Platz weg und schenken reiche Ernte: Die neuen Säulen-Apfelbäume sind ideal für kleine Gärten.

Blühende Apfelsäule
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Blühende Apfelsäule (c) Fertsch/LWG
„Entstanden sind sie aus einer Mutation“, erzählt Versuchsingenieur Hubert  Siegler, der in der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim neue Obstsorten stets über mehrere Jahre hinweg testet. „An einem kräftigen kurzen Stamm wuchsen nur noch kurze aber reichtragende Seitenäste, sogenannte Fruchtspieße. Jetzt zur Blütezeit sind sie ein Augenweide.“

Die Vorteile dieser säulenförmigen Bäume sind enorm: Das Ernten und Schneiden geht schneller, wenn man auf keine Leiter steigen muss. Und wenn viele kleine Bäume im Abstand von etwa einem halben Meter wachsen, liefern sie ähnliche hohe Erträge wie ein großer Apfelbaum.

„Inzwischen erobern diese Säulen die Hausgärten“, freut sich Siegler. Hier besitzen sie nicht nur einen hohen Nutzwert. Sie wirken gerade zur Blüte- und Reifezeit besonders attraktiv und passen als Solitär durchaus auch ins Stauden- oder Gemüsebeet. Pflanzt man sie in einer Reihe, so wirken sie wie eine grüne Mauer. Mit ihr lassen sich auch Gartenräume gliedern. Im Kreis oder als Viereck setzen sie ebenfalls Akzente bei der Gartengestaltung. Ein paar Jahre lang halten es die Apfel-Säulen sogar im großen Topf auf der Terrasse aus. „Aber dann sollten sie in den Gartenboden entlassen werden“, rät der LWG-Obstbauexperte. 

Säulen-Apfelbäume sind ideal auch für Neulinge in Sachen Garten. „Einige Sorten brauchen die ersten Jahre fast keinen Schnitt“, erklärt Siegler. „Man kürzt den Stamm erst nach etwa acht bis zehn Jahren - sobald er zu hoch für eine bequeme Ernte gewachsen ist. Bester Zeitpunkt dafür ist der August.“ Seitentriebe, die länger als zwanzig Zentimeter sind, werden direkt am Stamm entfernt.

Ganz wichtig ist das Ausbrechen überzähliger Miniäpfel bis Ende Juni: „Pro Blütenbüschel sollte nur eine Frucht übrigbleiben. Sonst ist der Baum überfordert und die Früchte bleiben klein und schmecken weniger gut“, rät Siegler.

In seinen Versuchen bestanden die allersten Säulen-Apfel-Sorten wie Polka, Waltz, Bolero und Flamenco vor allem die Geschmackstests nicht. Inzwischen hat sich das geändert. Dennoch ist die Liste mit empfehlenswerten, in Veitshöchheim getesteten Sorten noch immer kurz: Pompink, Rondo, Starcats und Arbat gehören zu den Besten. Sie alle zeichnen sich durch guten Geschmack und Robustheit gegenüber Krankheiten wie Schorf und Mehltau aus. Schon in nächster Zukunft aber, da ist sich Siegler sicher, werden neue, verbesserte Sorten auf den Markt kommen.

Übrigens: Im Gegensatz zu den Apfel-Säulen sind im Handel erhältliche Säulen-Kirschen, -Birnen, -Zwetschgen usw. nicht vom Schnitt befreit. Bei ihnen handelt es sich um kompaktwachsende Bäume, die nur mit spezieller Erziehung als Säule kultiviert werden können. (LWG)
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