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02.10.2014 

So gedeiht die Vitaminbombe Sanddorn

Egal ob für steinige, nährstoffarme Böden in einer Gartenecke oder als Heckenpflanze, als Wildobst oder auch als Vogelnährgehölz – der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist vielfältig einsetzbar, anpassungsfähig und hat zudem einen großen Zierwert. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie verraten mehr über dieses Wildobst.

Sanddorn
Sanddorn (c) proplanta
Männlein und Weiblein auf unterschiedlichen Pflanzen

Eine der meist gestellten Fragen zu Sanddorn ist: Warum fruchtet meine Pflanze nicht? Hauptgrund ist die botanische Besonderheit: die Zweihäusigkeit. Das heißt, es gibt rein männliche und rein weibliche Pflanzen.

Will man Früchte ernten, braucht man mindestens zwei Sträucher – nämlich mindestens einen weiblichen zusammen mit einem  männlichen Sanddorn. Wollen Sie eine Sanddornhecke pflanzen? Dann reicht eine männliche auf fünf weibliche Pflanzen, um eine gute Befruchtung zu erzielen.

Die Sorten

Die weiblichen Sorten unterscheiden sich durch Fruchtfarbe und Reifezeit. Die bekannte Sorte ´Leikora´ fruchtet spät und ist kräftig bedornt. Ihre Früchte hängen bis Januar. ´Hergo ´ist früher dran. Sie kann schon im August bis September geerntet werden. Ihre Früchte lösen sich leicht von den Zweigen. ´Pollmix´ ist der „Standardmann“, stattlich mit bis zu 3 Metern Höhe.

Ein männlicher bis zu einem Meter großer Zwerg ist die Sorte ´Hikul´. Der Kleine mit dem kugeligen Wuchs, ist salzverträglich und kann sogar als Hecke in innerstädtischen Problemzonen eingesetzt werden. Beide tragen im Herbst natürlich keine Früchte.

Ohne männliche Befruchtersorte kommt die zierliche Sorte ´Friesdorfer Orange´ aus. Sie ist selbstfruchtbar. Allerdings trägt sie besser, wenn zwei Exemplare dieser Sorte gepflanzt werden.

Da passt der Sanddorn hin

Der Boden für den Sanddorn sollte sandig bis lehmig sein und gut durchlässig. Sanddorn kommt mit fast allen Standorten zurecht, nur stauende Nässe und Schatten verträgt er nicht. In seinen Nährstoffbedürfnissen ist er ebenfalls sehr anspruchslos. Seinen Stickstoff produziert er mit Hilfe eines Strahlenpilzes selbst.

Will man also eine pflegeleichte Hecke anlegen oder braucht eine Hangbefestigung, bietet er sich als geeignetes Gehölz an. Den Platz für den Sanddorn sollte man recht großzügig wählen, da er sich über Wurzelausläufer ausbreitet. Wird er zu breit, kann man die Ausläufer regelmäßig abstechen oder abschneiden.

Die Pflanzung

Im Frühjahr ist die beste Pflanzzeit für diesen Alleskönner, da der Boden genügend Feuchtigkeit zum Anwachsen bietet. Ist er fest eingewurzelt, kann dem Sanddorn keine Trockenphase mehr etwas anhaben. Deshalb wird er auch als Pioniergehölz verwendet, wenn es darum geht, Dünen oder Böschungen zu festigen.

Gehaltvolle Sanddornbeeren

Die Sanddornfrüchte sind Gesundheitsbomben und reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen wie Bor, Eisen und Mangan. Besonders zu erwähnen ist der hohe Gehalt an Vitamin C. Er liegt bis zum Siebenfachen über dem Vitamin C-Gehalt von Zitronen. Verwendet wird Sanddorn vor allem in Gelees, Mischfruchtmarmeladen und Mischgetränken. In der Kosmetikindustrie wird Sanddornöl ebenfalls häufig eingesetzt. Die rohen Früchte sind frisch vom Strauch genießbar. Sie schmecken säuerlich nach einer Mischung aus Orangen und Zitronen.

Die Ernte ist nichts für Feiglinge

Eine Herausforderung ist das Ernten, weil die Triebteile mit Dornen bewehrt sind. Die beste Erntemethode ist das Abschneiden der früchtetragenden Zweige. Zum besseren Ablösen der Früchte friert man die Zweige in eine Plastiktüte verpackt einige Tage ein. Danach lassen sich die Früchte einfach abschütteln und weiterverarbeiten. Das Abschneiden der Triebe hat zudem den Vorteil, dass der Strauch nicht verkahlt, sondern verzweigt und buschig bleibt.

Winterfrüchte

Im Winter besuchen Vögel den Sanddorn gerne. Die Früchte bleiben sehr lange am Strauch hängen und sind auch wahre Vitaminleckerbissen für diese Tiere. Für den Menschen bietet der Sanddorn in dieser Jahreszeit einen kräftigen orangefarbenen Farbtupfer im sonst eher tristen Garten.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
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